Mittwoch, 4. Dezember 2013

4. Dezember: Wege


Jedes Jahr, wenn wir Texte für unsere Gedankenflyer zusammentragen, erhalten wir mehr Vorschläge, als in die sechs Spalten passen. In diesem Advent sollen diese Texte ebenfalls der Öffentlichkeit zugänglich werden. Wir danken allen Autorinnen und Autoren für das Überlassen ihrer Texte und Gedanken!
Wege

die an das Licht führen
die nach Bethlehem führen,
an denen Kreuzungen enden,
an Kreuzwegen, auf denen ein Licht entgegen strahlt,
an Kreuzungen, die unsere Entscheidungen fordern,
an denen man dankbar stehen bleibt,
Gottes Atem spürt und die Vielfalt und die Schönheit unserer Welt bewundert,
die steil, krumm und holprig sind,
die man mit einem starken Willen und Beharrlichkeit begehen muss,
die man immer wieder geht,
an denen man im Laufe der Zeit die Fähigkeit entwickelt,
persönliche Freiräume zu schaffen,
um sich so die innere Ausgeglichenheit und Lebensfreude zu erhalten,
die das Ebenbild von Gottes Schöpfung ausstrahlen,
an denen man Kraft schöpfen und Mut für neue Aufbrüche findet,
die man gemeinsam geht, die geprägt sind
durch Liebe und Zuneigung, durch Verpflichtungen und Geborgenheit,
aber auch durch gemeinsame Sorgen und Lasten der gesamten Wegstrecke,
an denen man aushalten,festhalten und durchhalten muss,
um Verletzungen und Kränkungen zu bewältigen,
die vom Alltagstrubel wegführen,
um wieder zur Mitte des Lebens zu finden,
die voller Hoffnungen an den Horizont führen –
diesen Weg dorthin muss allerdings jeder selbst gehen.

Winfried Herget

Dienstag, 3. Dezember 2013

3. Dezember: Gemeinsam

Jedes Jahr, wenn wir Texte für unsere Gedankenflyer zusammentragen, erhalten wir mehr Vorschläge, als in die sechs Spalten passen. In diesem Advent sollen diese Texte ebenfalls der Öffentlichkeit zugänglich werden. Wir danken allen Autorinnen und Autoren für das Überlassen ihrer Texte und Gedanken!
Gemeinsam
Willst Du nur alleine sein
an den trüben Wintertagen?
Das kann doch Dein Wunsch nicht sein.
Mußt Dich unter Menschen wagen.

Lade Freunde zu Dir ein,
mach ein Winterfest daraus.
So viel Geld wird das nicht sein,
wenn Du Tee und Keks gibst aus.

Dafür wirst Du viel gewinnen:
Eine Zeit Gemütlichkeit,
und Dein Blutdruck wird jetzt stimmen,
weil Du Dich dabei gefreut.

Nichts ist wichtiger für uns heut
als mit Freunden essen mal.
Jesus hat sich schon gefreut,
als er feierte Abendmahl. 
Gisela Reußner

Montag, 2. Dezember 2013

2. Dezember: Spende uns Licht

Jedes Jahr, wenn wir Texte für unsere Gedankenflyer zusammentragen, erhalten wir mehr Vorschläge, als in die sechs Spalten passen. In diesem Advent sollen diese Texte ebenfalls der Öffentlichkeit zugänglich werden. Wir danken allen Autorinnen und Autoren für das Überlassen ihrer Texte und Gedanken!

Spende uns Licht
Das Licht einer Kerze ist uns sowohl ein Wegweiser
als auch ein wertvoller Trostspender.
Es ist auch ein Symbol dafür, dass die Finsternis weicht
und wir die Wunder der Schöpfung erkennen.
Du, Herr, baust ein Reich in Frieden und einer neuen Hoffnung
mitten in unsere vergängliche Welt.
Auch wenn wir in dieser Welt mit Konflikten leben müssen,
bleibt das Licht ewig erhalten.
Schenke uns jeden Tag von Neuem den Frieden Gottes.
Mache unsere Herzen offen für die Wärme des Lichtes.
Gib uns jene Hoffnung, jene Kraft,
die wir uns selbst nicht geben können.
Winfried Herget

Sonntag, 1. Dezember 2013

1. Dezember: Dein Stern

Jedes Jahr, wenn wir Texte für unsere Gedankenflyer zusammentragen, erhalten wir mehr Vorschläge, als in die sechs Spalten passen. In diesem Advent sollen diese Texte ebenfalls der Öffentlichkeit zugänglich werden. Wir danken allen Autorinnen und Autoren für das Überlassen ihrer Texte und Gedanken!

Dein Stern

Dies ist der Stern von Bethlehem,
der scheint, wenn wir zur Krippe geh'n.

Es ist der, der Dich bewacht,
Dir leuchtet in der dunklen Nacht.

Wenn Trauer zieht in Dein Gemüt,
schau, wie er dann als Trost Dir glüht.
Ich schenk ihn Dir für alle Zeit.
Er geht mit Dir, gibt Dir Geleit.

Er ist ein Teil der Ewigkeit
die Gott hält stets für Dich bereit.

So zeigt er Dir, daß er Dich liebt.
Mit ihm er Dir den Segen gibt.

Schau ich empor seh ich das Licht,
und immer dann denk ich an Dich.

Gisela Reußner

Montag, 18. November 2013

Blockstöckchen aufgenommen - Gespräch von Blog zu Blog

Ein Blog sollte nicht nur der Information sondern auch der Kommunikation dienen. Vernetzung lautet das Zauberwort. Eine Möglichkeit, mit anderen Blogschreiberinnen und -schreibern in Austausch zu kommen, ist es, sich in der Art von Kettenbriefen gegenseitig Fragen zu stellen und um Beantwortung zu bitten, „Blogstöckchen“ genannt.
 
Kilian Martin, den ich auf dem Kongress Kirche² kennenlernte und mit dem ich auf Twitter in Ausstausch stehe, hat u.a. mich hier auf seinem Blog gebeten, folgende Fragen zu beantworten:

1.: Offline-Predigt in der Gemeinde oder Online-Verkündigung im Netz?
2.: Blog vs. Twitter vs. Facebook vs. … (vs. Offline): Wo hältst Du Deine “Areopagrede”?
3.: Auf einen Kaffee mit Nadia Bolz-Weber oder auf eine Mate mit Papst Franziskus?
4.: Ein Positivbeispiel für Kirche im Netz, das unbedingt mehr Beachtung finden sollte?
5.: Für welche Idee für die Kirche im Netz wolltest Du schon immer ein paar Mitstreiter gewinnen?
 
Dann will ich mal Antworten versuchen, die auch diejenigen interessieren könnten, die hier sonst nach Infos aus der Urlauberseelsorge stöbern.
 
1.: Offline-Predigt in der Gemeinde oder Online-Verkündigung im Netz?
So sehr ich die Vielfalt an Predigten und anderen Verkündigungsformen im Netz schätze, live und in Farbe mit anderen Leuten in einer (ggf. auch mal kalten) Kirche, einem Seminarraum, Zelt oder ganz Open Air ist mir immer noch am liebsten. Die Kommunikation ist hier unmittelbarer – auch wenn ich z.B. bei einem Twitter-Gottesdienst ganz direkt einen Kommentar hinzufügen kann. Ich brauche die Atmosphäre, zu der nicht nur ein entsprechender Raum sondern auch die anderen anwesenden Gottesdienstteilnehmerinnen und -teilnehmer ganz wesentlich beitragen. Also: Offline-Predigt.
 
2.: Blog vs. Twitter vs. Facebook vs. … (vs. Offline): Wo hältst Du Deine “Areopagrede”?
Um differenzieren zu können, halte ich das Bloggen am ehesten für geeignet. Aber sind “Areopagreden” überhaupt noch angemessen? Mir fehlt daran das Dialogische. Ich mag nicht Leute zutexten, sondern bin lieber im Gespräch. Sei es bei Dialogpredigten (Predigtgespräch wäre mir noch lieber oder ein Bibliolog, aber ersteres ist zu ungewohnt, für zweiteres bin ich nicht ausgebildet) oder bei Vorträgen. Gerne teile ich meine Gedanken, setze sie aber noch lieber in Beziehung zu denen anderer. Also: besser keine Areopag-"Rede”.

3.: Auf einen Kaffee mit Nadia Bolz-Weber oder auf eine Mate mit Papst Franziskus?
Ob die beiden sich kennen? Ich kenne beide ja auch nur aus der Distanz. Am liebsten wäre mir ein Spaziergang mit Nadia Bolz-Weber und Papst Franziskus am Nordseestrand bei Ebbe. Oder ob die auch Lust hätten auf eine Runde Geocaching? Ich könnte z.B. einen Cache der Reihe „Gotteshäuser“ heraussuchen ...

4.: Ein Positivbeispiel für Kirche im Netz, das unbedingt mehr Beachtung finden sollte?
Die Videoserie „Katholisch für Anfänger“! Kleine, witzig gemachte Zeichentrickfilme bringen nicht nur für Neulinge lustvoll auf den Punkt, was das Katholischsein ausmacht. Sie können über die Seite katholisch.de oder über YouTube angeschaut werden. Sehr schön finde ich beispielsweise den aktuellen Film über die Laiengremien. Unbedingt anklicken! Und noch eins und noch eins ... Besonders stolz macht mich, dass unser Bistum Hildesheim maßgeblich daran beteiligt ist!

5.: Für welche Idee für die Kirche im Netz wolltest Du schon immer ein paar Mitstreiter gewinnen?
Für das Blog des Dekanats Lüneburg. Ich wünschte, es würden sich aus jeder Gemeinde, aus jedem Kirchort und aus den verschiedenen Institutionen unseres Dekanats Menschen daran beteiligen. Es könnte zu Veranstaltungen eingeladen oder rückblickend Fotos hochgeladen werden. Wir würden mehr von einander wissen und der Zusammenhalt untereinander könnte wachsen. Im Moment scheint das aber noch schwierig zu sein. Das Bewusstsein für die Kommunikation über Gemeindebrief und Mundpropaganda hinaus ist offenbar noch nicht so ausgeprägt.

Jetzt bin ich wohl dran, Fragen zu formulieren und sie an andere weiter zu reichen.
  1. Kirche/Religion im Urlaub: Besuchst du Kirchen/Gotteshäuser, Gottesdienste oder kirchliche/religiöse Veranstaltungen und warum bzw. warum eher nicht, niemals?
  2. Mit welcher biblischen Person würdest du dich gerne mal unterhalten und worüber?
  3. Eine Flut von Adventskalendern bricht demnächst über uns ein. Was für einen bevorzugst du: online, per Mail, mit Schoki & Co, gekauft oder selbstgemacht, gar keinen, ...?
  4. Wie feierst du am liebsten Weihnachten: in der Familie, mit Freund_inn_en, alleine, auf einer Feier für und mit Einsamen und/oder Obdachlosen, im Kloster, ruhig oder Party, bei der Arbeit, ...?
  5. Welches ist nach deiner Meinung die größte Herausforderung für die Kirchen in den nächsten Jahren? 
Ich reiche das Stöckchen weiter an Andreas, diese und diese Andrea, Ralf, wenn er aus dem Urlaub zurück ist, und Horst Peter alias Pfarrer Pohl. Ob von denen der eine oder die andere Lust zu antworten hat? Natürlich darf auch jeder und jede andere Interessierte, der oder die sooo gerne zu den Fragen eingeladen worden wäre, mitmachen. Gebt doch kurz im Kommentarbereich Bescheid, wo etwas zu lesen ist.

Ach ja: und wer die Fragen beantwortet hat, kann selber neue formulieren und das Stöckchen an andere weiterwerfen.

UPDATES:
Andreas hat hier das Stöckchen aufgenommen, die Fragen beantwortet und neue formuliert. Danke dafür! Ebenfalls danke für ihre Beiträge an "Tante Gertrud", Pfarrer Pohl und Andrea!

Mittwoch, 4. September 2013

Unterwegskalender: Übersicht über alle Texte

Neun Wochen lang in den Monaten Juli und August wurde hier jeden Morgen um 08.00h (wenn die Technik mitspielte ...) ein kurzer Text zum Thema "unterwegs sein" veröffentlicht, der immer in eine Anregung zum Nachdenken mündete. Dabei war nicht unbedingt nur die Zeit des Urlaubs im Blick, sondern auch das tägliche Unterwegssein im Alltag.

"Warum gibt es das nicht weiterhin?" wurde ich gefragt, denn als Volk Gottes wären wir ja immer unterwegs. Die vorhandenen Texte stehen auf diesem Blog weiterhin zur Verfügung, sie können zu jeder Zeit wie eine Art "Exerzitien im Alltag" genutzt werden. Zu anderer Zeit gibt es neue Texte, dabei bin ich durchaus interessiert an Themenvorschlägen!

Damit die vorhandenen Texte schnell nachgeschlagen werden können, gibt es zum Abschluss eine Gesamtübersicht, mit deren Hilfe Interessierte mit einem Klick auf die einzelnen Texte zugreifen können. (Bitte kurze Nachricht, wenn etwas nicht funktioniert!)

Unter dem Stichwort: "Unterwegskalender" wird diese Übersicht permanent in der Seitenleiste des Blogs verlinkt. Es darf übrigens auch kommentiert werden ;-)!


1. Woche: Aufbruch
01. Juli, Planen
02. Juli, Packen
03. Juli, Aufbrechen
04. Juli, Zurücklassen
05. Juli, Begegnen
06. Juli, Empfangen
07. Juli, Schenken

2. Woche: Erste Schritte
08. Juli: Start
09. Juli: Orientierung
10. Juli: Wegweiser
11. Juli: Tempo
12. Juli: Umweg
13. Juli: Sackgasse
14. Juli: Rast

3. Woche: Wahrnehmen
15. Juli: sehen
16. Juli: hören
17. Juli: atmen
18. Juli: schmecken
19. Juli: berühren
20. Juli: ahnen
21. Juli: da sein

4. Woche: Wetter
22. Juli: Sonne
23. Juli: Wind
24. Juli: Regen
25. Juli: Tau
26. Juli: Wolken
27. Juli: Hitze und Kälte
28. Juli: Regenbogen

5. Woche: Unterwegs
29.Juli: Weg
30. Juli: Baum
31. Juli: Fluß
01. August: Brücke
02. August: Stein
03. August: Spuren
04. August: Bank

6. Woche: Bewegungen
05. August: gehen
06. August: fahren
07. August: schwimmen
08. August: fliegen
09. August: hüpfen
10. August: klettern
11. August: treiben

7. Woche: Landschaften
12. August: Feld
13. August: Wald
14. August: Wiese
15. August: Berg
16. August: Küste
17. August: See
18. August: Heide

8. Woche: Leben
19. August: lachen
20. August: weinen
21. August: reden
22. August: schweigen
23. August: essen
24. August: trinken
25. August: spielen

9. Woche: Abschied
26. August: Souvenir
27. August: Gepäck
28. August: Abreise
29. August: Grenze
30. August: Rückkehr
31. August: Alltag
Bonus: Fotoalbum

Sonntag, 1. September 2013

Unterwegskalender, Bonus: Fotoalbum

Erinnerungsbilder
vergangener Tage, Momente
besondere Erlebnisse festgehalten
weißt du noch ...
da haben wir doch ...
lebendige Geschichte vor inneren Augen
Vergangenheit geholt in die Gegenwart
bestenfalls Dankbarkeit
weitererzählte Erfahrung
Fortsetzung folgt
einer uralten Tradition

Heute in alten Fotos stöbern.

Samstag, 31. August 2013

Unterwegskalender, 31. August: Alltag

ähnlich wie der Horizont
der Strand in weiter Ferne
auch Berge, Wiesen, Wälder
Wäsche frisch gewaschen
Vorräte genauso gefüllt
wie Kalender
Alltägliches gibt den Rhythmus vor
innere Bilder, Klänge, Gerüche
leben weiter innerlich
stärkend, belebend
neue Sehnsucht schürend

Heute Alltag und Sehnsucht sich berühren lassen.

Freitag, 30. August 2013

Unterwegskalender, 30. August: Rückkehr

noch Sand in den Schuhen
Sonne im Gesicht
Erinnerungen bunt vor Augen
nicht nur die Kamera erfüllt von Erlebtem
öffnen sich vertraute Türen
treffen sich bekannte Blicke
erklingen gewohnte Stimmen
riecht alles wie früher
getrennte Wege verbinden sich wieder
unterwegs trifft auf daheim
Bewegung auf Stabilität
Veränderung auf Bewahrung
Reisende auf Zuhausegebliebene
gelobtes Land auf Exodus
noch hat die ungewaschene Wäsche
den Status eines Souvenirs
und frisch geladene Energie
belebt eine Zeit lang alten Alltag

Mich heute an erlebtes Heimkommen erinnern.

Donnerstag, 29. August 2013

Unterwegskalender, 29. August: Grenze

ambivalente Trennungen
sichtbar und unsichtbar
zwischen hier und da
drinnen und draußen
wir und ihr
du und ich
Gott und Mensch
oft notwendig -
Sensibles, Kostbares schützend
häufig sinnvoll -
Verschiedenes zu unterscheiden
manchmal aber
Zusammengehörendes willkürlich
und schmerzhaft trennend
zu oft, zu lange
andere Grenzen nur in der Vorstellung existent
manche durchlässig
andere fest geschlossen
alle jedoch Entscheidungen fordernd
sie zu respektieren
zu überschreiten
zu öffnen
oder niederzureißen

Heute eine Grenzerfahrung machen.

Mittwoch, 28. August 2013

Unterwegskalender, 28. August: Abreise

Blick in leer geräumtes Zimmer
schöne Momente im Gepäck
bedauern, hier keine Hütten bauen zu können
durchströmt von Wehmut und Vorfreude
von gestärkter, neuer Lebensenergie
dankbar den Schlüssel zurückgeben
ein letztes Mal zurückschauen
nach vorne blicken
neue Ziele im Visier

Heute etwas zurücklassen.

Dienstag, 27. August 2013

Unterwegskalender, 27. August: Gepäck

Koffer, Tasche, Rucksack
sorgsam gepackte
oder schnell vollgestopfte
Reisebegleiter
mit Erinnerungspotential
besonders in Flecken und Macken
gefüllt
mit Nötigem
beschwert
mit Zuviel
jenseits des Unterwegsseins
selber verstaubend verstaut
Bild für das
was ich mitnehme
an Unentbehrlichem und
an Ballast mitschleppe
auf meinem (Lebens-)Weg

Heute etwas ein- oder auspacken.

Montag, 26. August 2013

Unterwegskalender, 26. August: Souvenir

etwas mitnehmen
zur Erinnerung
handgreifliche Verknüpfung
mit Vergangenen
besondere Momente
festgehalten
geronnene Zeit
zum Verstauben neigend
wie ungenutzte Erfahrungen
brach liegende Beziehungen
ungelebter Glaube
werden sie nicht
lebendiger Alltag
mit Gebrauchsspuren

Heute eine Erinnerung wiederbeleben oder verabschieden.

Sonntag, 25. August 2013

Unterwegskalender, 25. August: spielen

spielen
zweckfrei
lustvoll
mit anderen
oder alleine
Zeit genießen
Leichtigkeit
und Konzentration
Alltagsschwere vergessen
ein paar geschenkte
Augenblicke lang

Heute etwas mit spielerischer Leichtigkeit tun.

Samstag, 24. August 2013

Unterwegskalender, 24. August: trinken

etwas Kühles
das erfrischend
durch die Kehle rinnt
etwas Heißes
das wohlig
von innen heraus wärmt
etwas Besonderes
zur Feier des Tages
in einer Gemeinschaft
einfach so
alltägliches
schlichtes Wasser
Ursprung allen Lebens
in mich hineinnehmen
mit ihm eins werden
um daraus zu leben
als Getaufte
leibhaftig verinnerlichen
womit ich übergossen wurde
woraus ich lebe

Heute genussvoll trinken.

Freitag, 23. August 2013

Unterwegskalender, 23. August: essen

Selbstgemachtes
auf Einladung
oder in einem Restaurant
alltäglich
oder zu besonderem Anlass
alleine oder gemeinsam
eine Kleinigkeit
ein prächtiges Menue
in Ruhe
kosten
schmecken
genießen
verkosten
auskosten
bewusst
in mich aufnehmen
statt hastig
Fastfoot runterschlingen
Nahrung für den Leib
nicht überall genug
auch nicht
für die Seele
aber lebensnotwendig
zu Stärkung
zum Leben

Heute bewusst etwas verkosten.

Donnerstag, 22. August 2013

Unterwegskalender, 22. August: schweigen

nichts sagen
ruhig sein
auf die Stille hören
und das, was zu mir spricht
auch mitten
im Alltagslärm
im Unterwegssein
das Beenden der Worte
die aus dem Mund kommen
schon eine Herausforderung
noch schwerer
die inneren Stimmen
schweigen lassen
Raum zu schaffen
für den
der im Schweigen
und dadurch
sprechen will
und spricht

Heute mal einen Moment des Schweigens probieren.

Mittwoch, 21. August 2013

Unterwegskalender, 21. August: reden

über Bewegendes
oder das Wetter
erzählen
berichten
referieren
zutexten
Liebevolles flüstern
mit Händen und Füßen
voll Leidenschaft
wovon das Herz voll ist
wütend brüllen
anschreien aggressiv
sachlich diskutieren
beraten und raten
die richtigen Worte finden
Bilder für Unbeschreibliches
den rechten Ton treffen
beim Gespräch
miteinander
mit mir selbst
mit Gott

Heute reden.

Dienstag, 20. August 2013

Unterwegskalender, 20. August: weinen

in der Stille
alleine
verborgen
schluchzen
laut
vor anderen
und mit ihnen
aus eigenem Schmerz
und fremden
aus Trauer und Mitleid
Hilf- und Fassungslosigkeit
vor Ohnmacht
oder vor Wut, zornig
herausschreien
auch aus Rührung
Tränen fließen lassen
Gefühle verflüssigen
den tränentrüben Blick
reinigen
nach dem Weinen
klarer sehen
hoffentlich
getröstet

Heute Tränen fließen lassen oder trocknen, Trost suchen oder geben.

Montag, 19. August 2013

Unterwegskalender, 19. August: lachen

lauthals
explosiv
anfallartig
bis zum Muskelkater
kichernd
glucksend
grinsend
schmunzelnd
hinter vor gehaltener Hand
aus Freude
Glücksgefühl
Wohlbefinden
aber auch aus
Unsicherheit
Verlegenheit
Überlegenheit
der Übergang zu Spott
fließend
lieber das herzhafte
über
eine treffende Bemerkung
einen gut gemachten Witz
eine komische Situation
mich selbst

Heute öfter mal lachen.
(passend zum Thema aber unbeabsichtigt lauteten die drittletzte und die vorletzte Zeile ursprünglich:
 "eine komische Situatiomich selbst" :-D)

Sonntag, 18. August 2013

Unterwegskalender, 18. August: Heide

am liebsten lila
meist grün, gelb, braun
Gemeinschaftswerk von
Erdgeschichte
und menschlichem Tun
geformt durch Eiszeiten
und Kahlschlag
sandig, steinig, karg
Heimat nicht nur für
Caluna, Birke, Wacholder
schützenswerter Lebensraum
nur hier lebender, seltener
Pflanzen und Tiere
Urlaubsziel
voll Stille
mit Klängen der Natur
gepflegte Kargheit
jeglicher Reichtum unerwünscht

Heute etwas Erhaltenswertes meiner eigenen Lebenskultur pflegen.

Samstag, 17. August 2013

Unterwegskalender, 17. August: See

der See
die See
weibliches und männliches Gewässer
von winzig klein
bis fast unendlich groß
mal spiegelnde Fläche
mal leicht bewegt
zu anderer Zeit
rau aufgewühlt
mit Gischt
gefährlich hohen Wellen
mal klarer Blick zum Boden
mal trübt, gebremst
Lebensraum und Forschungsobjekt
Arbeitsplatz und Reiseziel
grün, türkis, blau, braun oder schwarz
unendlich vielfältig
oft ein Spiegel
des eigenen Innern
seiner Regungen, der bunten Vielfalt
und seines Reichtums

Mich heute vom Wasser spiegeln lassen.

Freitag, 16. August 2013

Unterwegskalender, 16. August: Küste

flach auslaufend
oder steil abfallend
sandig, steinig, grasbewachsen
mal trocken
mal überflutet
Übergang
zwischen Land
und Meer
sensibler Grenzbereich
Zugang zum Meer
und Schutz vor ihm
Arbeitsplatz
und Erholungsraum
geliebt und gefürchtet
Ort des Respekts
mit weitem Blick

Heute Grenzbereiche betreten und wahrnehmen.

Donnerstag, 15. August 2013

Unterwegskalender, 15. August: Berg

beeindruckend
von unten
wie von oben
anstrengend
das Hinauf- und Hinuntersteigen
gefährlich manchmal
zu meistern
mit Kraft und Ausdauer
Unterstützung durch
und Vertrauen auf
andere
den anderen
durch Wälder, Wiesen
und Wolken
oben
ein Glücksgefühl
Blick in die Weite
dem Himmel näher
manchmal auch
den Himmeln
erfüllt
wieder hinab steigen
in andere Alltage

Das Bild von der Bergbesteigung heute als Gleichnis für den Weg durch den Tag nehmen.

Mittwoch, 14. August 2013

Unterwegskalender, 14. August: Wiese

Gräser
Blumen
Kräuter
auch heilende
mal frisches Grün
mit bunten Tupfen
mal braun, vertrocknet
Lebensraum
für kleine Tiere
Vögel, Insekten
Nahrung für Viele
Medizin für Wissende
mit geschultem Blick
Raum zum Spielen
Betrachten
durchatmen
den Duft tief hineinnehmen
oder drin liegen
mit Blick in ziehende Wolken

Heute Vielfalt, Unscheinbares, Nahrhaftes, Heilendes, Wertvolles in einer Wiese entdecken und in mir.

Dienstag, 13. August 2013

Unterwegskalender, 13. August: Wald

Baum an Baum
Unterholz, Gebüsch
wenn Licht
bis zum Boden reicht
und ganz früh im Jahr
vor dem dichten Blätterdach
manchmal eine Lichtung
bunt, vielfarbig, vielfältig
von hellem bis zum dunklen Grün
gelb, orange, rot und braun
Nadelbäume und solche mit Laub
Wildtieren Schutz bietend
und Lebensraum
aber auch Erholungsort
und Wirtschaftsfaktor
riesige lebendige Lunge
kraftspendend
und Nahrung
nicht nur für die Seele
mit manchmal doch unheimlichem
Knacken im Gebüsch

Wo ähnelt mein Leben, mein Inneres einem Wald?

Montag, 12. August 2013

Unterwegskalender, 12. August: Feld

fast immer
in Bearbeitung
frisch bestellt
grünend
blühend
reifend
Frucht bringend
in Ernte
abgeerntet und brach liegend
dazwischen kräftigend
gedüngt
Unerwünschtes beseitigt
auch manches Bei- und Heilkraut
das mitwachsen will
doch zunehmend wieder Raum
am Feldrand
für Kamille, Kornblume und Mohn
unsere Lilien
auf dem Felde

Heute Felder betrachten, die draußen und meine eigenen, inneren.

Sonntag, 11. August 2013

Unterwegskalender, 11. August: treiben

wie ein Stück Holz
auf dem Wasser
eine Wolke am Himmel
ein Blatt im Wind
mal gemächlich
bummeln
Zeit haben
für Schaufenster
kleine Blüten
den bunten Käfer
auf dem Grashalm
ohne Blick
auf die Uhr
mal auch stürmisch
mit anderen
wie in einem Schwarm
zugehörig
zu etwas Größerem
von ihm und in ihm
gehalten

Mich heute mal einen zeitlosen Moment treiben lassen.

Samstag, 10. August 2013

Unterwegskalender, 10. August: klettern

Kraft spüren
in Armen und Beinen
Händen und Füßen
Spannung
im ganzen Körper
konzentriert
achtsam
ein Ziel im Blick
oder zweckfrei
mit Respekt
und Nervenkitzel
an einer Wand
einen Berg hoch und runter
auf Bäume
über Stöcke und Steine
auf Stühle, Tische, Leitern
sich einen Weg bahnen
nach oben und unten
aus eigener Kraft
mit anderen
gesichert durch sie
und mit viel Vertrauen

Heute auf etwas hinaufklettern und sei es nur, um endlich eine kaputte Glühlampe auszuwechseln.

Freitag, 9. August 2013

Unterwegskalender, 09. August: hüpfen

ausgelassen
kraftvoll
kleine Sprünge
oder große
voller Lebendigkeit
Kindheitserinnerungen
Pferdchenspiele
Hüpfkästchen
Trampolin
Wettbewerbe
Mutproben
von möglichst hoch oben
mit hinfallen
und wieder aufstehen
verpflasterte Schrammen
voll Lebenslust
erwachsene Sprünge
eher im übertragenen Sinn
Entwicklungssprünge
Aufstiege
jenseits
von Kontinuität
und Gemächlichkeit

Heute einen lebenslustigen kleinen Hüpfer wagen, einen mittleren oder großen Sprung.

Donnerstag, 8. August 2013

Unterwegskalender, 08. August: fliegen

abheben
sich einen Menschheitstraum
erfüllen
aufregend besonders
oder routiniert
über den Wolken
dem Himmel nah
zwischen Freiheit und Angst
scheinbar schwerelos
sich der Technik
anvertrauen
dem Können der Crew
dem, der nicht in oder über den Wolken
aber in den Himmeln
wohnt
Sinken erleben
nicht als Versagen
sondern als Notwendigkeit
neu festen Boden
unter die Füße zu bekommen

In meinem Tun heute Momente schwereloser Freiheit und im Sinken das Landen entdecken.

Mittwoch, 7. August 2013

Unterwegskalender, 07. August: schwimmen

Kraftvoll
durchs Wasser pflügen
oder gemächlich
eine Bahn ziehen
aus eigener Kraft
mich treiben lassen
in einem Boot
auf einem Schiff
einer Fähre
mich tragen lassen
Wasserkraft und Technik
anderen Menschen
mir selbst
Gott
vertrauen
besonders im Sturm
auf hoher See
des Leben

Versuchen, mich tragen zu lassen, wo ich heute ins schwimmen gerate.

Dienstag, 6. August 2013

Unterwegskalender, 06. August: fahren

je nach Alter
und körperlichen Vorgaben
gefahren werden
oder selber fahren
mit Motor
oder Muskelkraft
eigener
oder fremder
oft schneller unterwegs
als zu Fuß
(nur nicht
in Stadt und Stau)
Distanzen zügig überwindend
auf Kosten des Blicks
für Details

Heute aufs Fahren und Fahrzeuge achten.

Montag, 5. August 2013

Unterwegskalender, 05. August: gehen

unterwegs
aus eigener Kraft
in eigenem Tempo
Schritt für Schritt
eilen, rennen
schlendern, schlurfen
hüpfen, humpeln
oder bestockt
umher schauen können
mich bücken
für Kleines
ausstrecken
für das da oben
vielleicht sogar
mal klettern
unterwegs
wie ich gemacht bin

Heute bewusst einen Weg gehen.

Sonntag, 4. August 2013

Unterwegskalender, 04. August: Bank

Platz nehmen
ausruhen
Ruhe finden
Mühsal
und Lasten
einen Moment
ablegen
nur schauen
oder mit der oder dem
neben mir
ein wenig plaudern

Mir heute eine Bank suchen und mich setzen.

Samstag, 3. August 2013

Unterwegskalender, 03. August: Spuren

Spuren
im Sand
in feuchtem Boden
von Tieren
anderen Menschen
jemandem, der da war
dem Schöpfer
jedes Wesen hinterlässt welche
manche auffällig
viele unscheinbar

Heute auf Spuren achten, die eigenen, die anderer, des Schöpfers.

Freitag, 2. August 2013

Unterwegskalender, 02. August: Stein

hart
kantig oder rund geschliffen
in allen Größen, Formen und Farben
am Wegesrand
auf dem Feld
im Wald
am Strand
in den Bergen
mitten im Weg
oder im Schuh
Ärgernis und Baustoff
drauf zu bauen
und sich dran zu stoßen

Welcher Stein spricht mich heute an und was sagt er mir?

Donnerstag, 1. August 2013

Unterwegskalender, 01. August: Brücke

Von hier nach dort
Getrenntes überwindend
in Spannung
hängend
aufliegend
gestützt
immer gut verankert
zusammenführend
Begegnung ermöglichend
von hier nach dort
von dort nach hier

Heute zur Brücke werden, zur Brückenbauerin, zum Brückenbauer oder einfach hinüber gehen.

Mittwoch, 31. Juli 2013

Unterwegskalender, 31. Juli: Fluß

bewegtes Wasser
gemächlich fließend
oder rasch eilend
sich anpassend
mitreißend
Lasten tragend
den Himmel
spiegelnd
manchmal klar
bis zum Grund
manchmal trüb
und aufgewühlt
ohne Zufluss
ein Rinnsal
gar versiegt
bei zu hohem Wasserstand
kaum aufzuhaltende Flut
zerstörerisch
oder fruchtbar
überschwemmend

Heute in einen Fluss schauen.

Dienstag, 30. Juli 2013

Unterwegskalender, 30. Juli: Baum

verwurzelt
im Boden
dem tragenden
empor gewachsen
ausgerichtet
nach oben
zum Licht
in den Himmel
dem nährenden
immer wieder Bild
für menschliches Leben
ausgespannt
zwischen Himmel
und Erde
verwurzelt
und bewegt

Heute einen Baum aussuchen und ihn umarmen.

Montag, 29. Juli 2013

Unterwegskalender, 29.Juli: Weg

von da
nach dort
gehen
andere
vor mir
nach mir
andere
der Weg bleibt
der gleiche
und ändert sich
mit jeder und jedem
der ihn begeht
die ihn betritt

Heute meiner Wege gehen, alleine und mit anderen.

Sonntag, 28. Juli 2013

Unterwegskalender, 28. Juli: Regenbogen

seltener, himmlischer Gast
der Regen braucht
und Sonne
wie alles Leben
Schönheit, Ruhe und Frieden
nach sich stürmisch entladenden Zeiten
gedeutet als Bundeszeichen
zwischen Himmel
und Erde

Heute die Farben des Regenbogens aufspüren und andere himmlische Zeichen.

Samstag, 27. Juli 2013

Unterwegskalender, 27. Juli: Hitze und Kälte

Kühle ersehnt
bei Hitze,
Erfrischung
an trockenen Tagen
Wärme erhofft
in eisigen Zeiten,
Tauwetter
bei Frost und Eis
die einen erfreut
was andere
nicht leiden können
die Vielfalt
ein großer Reichtum

Was heute ist, zu meinem Lieblingswetter erklären. Versuchsweise.

Freitag, 26. Juli 2013

Unterwegskalender, 26. Juli: Wolken

schützend
vor gleißendem Sonnenschein
verbergend
ersehntes Licht
gemächlich ziehend
und rasend schnell treibend
von nahendem Wetter
kündende Boten
Phantasie anregend,
manchmal bedrohlich und beängstigend
biblische Zeichen der Gegenwart Gottes

Heute in die Wolken schauen.

Donnerstag, 25. Juli 2013

Unterwegskalender, 25. Juli: Tau

nächtliche Feuchtigkeit
Erfrischung
für trockene Böden,
Pflanzen und Tiere
still und unbemerkt
sanft
sich niederlassend
Geschenk des Himmels

Heute mal wieder barfuß durch taubedecktes Gras gehen.

Mittwoch, 24. Juli 2013

Wegen Unwetterwarnung heute keine Nachtwanderung!

Aufgrund der unsicheren Wetterlage fällt die für heute geplante Nachtwanderung aus! 

Nächster Mittwoch: 

Musikalisch-romantische Nachtwanderung

Unterwegskalender, 24. Juli: Regen

erfrischend
belebend
lebensnotwendig
mit Sanftheit
und Macht
bis zum Zerstörerischen
dennoch
kein Leben ohne
den Kreislauf
des Wassers

Heute Wasser bewusst trinken, spüren, nutzen.

Dienstag, 23. Juli 2013

Unterwegskalender, 23. Juli: Wind

erfrischend
bestäubend
antreibend
als Sturm zerstörend
mit großer Macht
Energie schenkend
und Leichtigkeit
auch beim Spiel
mit Drachen
und Seifenblasen

Heute den Wind mit Haut und Haaren spüren.

Montag, 22. Juli 2013

Unterwegskalender 22. Juli: Sonne

lebensnotwendig
Leben schenkend
und Kraft
kraftvoll bis zerstörerisch
als Licht und Wärme
ersehnt
in trüben Zeiten der Kälte
verwünscht
in ihrer verdorrenden Macht
unbeeinflussbar

Heute den Einfluss der Sonne auf mich wahrnehmen.

Sonntag, 21. Juli 2013

Unterwegskalender, 21. Juli: da sein

Die Lebensfülle
sehen und hören,
riechen und schmecken,
ertasten und erahnen
mit all meinen Sinnen
mit allem
was mich ausmacht
mit allem
was ich bin

Heute da sein vor dem Ich-bin-da.

Samstag, 20. Juli 2013

Unterwegskalender, 20. Juli: ahnen

erahnen
was in der Luft liegt
erspüren
meine Antennen
ausrichten
auf das
(noch) nicht
mit den Sinnen
Wahrnehmbare

Heute meinen 6. Sinn üben.

Freitag, 19. Juli 2013

Unterwegskalender, 19. Juli: berühren

Berührt werden
und berühren
mich be- und anrühren lassen
berührbar sein
bis mir etwas
unter die Haut geht
mich juckt

Mich heute anrühren lassen.

Donnerstag, 18. Juli 2013

Unterwegskalender, 18. Juli: schmecken

Geschmack bekommen
an der Lebensfülle
ihn mir auf der Zunge
zergehen lassen
sie verkosten

Das Heute bewusst genießen.

Mittwoch, 17. Juli 2013

Unterwegskalender, 17. Juli: atmen

Lebensodem
eingehaucht
am Beginn
atmend
den richtigen Riecher
für den Duft
des Lebens
bekommen

Mein Atem und mein Geruchssinn leiten mich heute.

Dienstag, 16. Juli 2013

Unterwegskalender, 16. Juli: hören

Jeden Morgen
weckt er mir das Ohr.
Wie ein Jünger
hörte
der geheilte Gehörlose

Heute höre ich. Besonders auf Zwischentöne.

Montag, 15. Juli 2013

Unterwegskalender, 15. Juli: sehen

Und Gott sah,
dass es sehr gut war!
Wie neu geschaffen
das Leben
des von Jesus geheilten
Blinden.

Ich halte meine Augen offen.

Sonntag, 14. Juli 2013

Unterwegskalender, 14. Juli: Rast

pausieren
ankommen unterwegs
ausruhen und auftanken
Kräfte sammeln
die Seele
hinterherkommen lassen
danken

Heute bewusst rasten.

Samstag, 13. Juli 2013

Unterwegskalender, 13. Juli: Sackgasse

hinein finden
aber nicht
hindurchfahren können
ein Weg endet
hier umdrehen müssen
um einen Weg fortzusetzen
manche Sackgasse
erweist sich als
durchlässig
für die Lang- und Aufmerksamen
für Fußgänger und Entdeckerinnen

Welche Wege enden heute wirklich?

Freitag, 12. Juli 2013

Unterwegskalender, 12. Juli: Umweg

den direkten Weg
nicht wählen
sich auf Umwegen
einem Ziel nähern
unabsichtlich
oder freiwillig
Zeit verlieren
neue Wege entdecken

Welche Umwege mache ich heute?

Donnerstag, 11. Juli 2013

Unterwegskalender, 11. Juli: Tempo

getrieben oder gebremst
im fremden Tempo
oder im eigenen
am besten beides
synchronisiert
ein passendes Tempo
finden
flott oder gemächlich
in dem anderer,
meinem, unserem

Welches Tempo wähle ich?

Mittwoch, 10. Juli 2013

Unterwegskalender, 10. Juli: Wegweiser

mir Wege zeigen lassen
auf Zeichen vertrauen
und auf Menschen
manchmal selbst anderen
Wegweiser sein
Orientierung geben
und empfangen

Heute auf beide Seiten des Wegweisens achten.

Dienstag, 9. Juli 2013

Unterwegskalender, 09. Juli: Orientierung

Kompass und Karte
Wegweiser und Sonnenstand
Navigationsgeräte oder
Menschen, die sich auskennen

Woran orientiere ich mich?

Montag, 8. Juli 2013

Unterwegskalender, 08.Juli: Start

auch der längste Weg
beginnt mit einem ersten Schritt
Fuß vor Fuß
setzen und losgehen
der eine gemächlich
die andere zügig

Wie breche ich auf?

Samstag, 6. Juli 2013

Unterwegskalender, 06. Juli: Empfangen

beschenkt werden
durch Neues, Unbekanntes
Alltägliches, Altvertrautes
neu in den Blick nehmen

Was bereichert mich?

Freitag, 5. Juli 2013

Unterwegskalender, 05. Juli: Begegnen

unterwegs
Begegnungen
mit anderem
neuen Menschen
fremden Ansichten
unbekannten Perspektiven
mit mir
wie ich sein möchte
und wie ich bin
mit Gott?

Wem würde ich gerne begegnen?

Donnerstag, 4. Juli 2013

Unterwegskalender, 04. Juli: Zurücklassen

Abschied von Geliebten
Zurücklassen von Belastendem
Trennungsschmerz und Abschiedsfreude
frei werden von und für
Chance und Risiko
Distanz

Was lasse ich gerne, was ungern zurück?

Mittwoch, 3. Juli 2013

Unterwegskalender, 03. Juli: Aufbrechen

Vorfreude auf Neues,
die mich antreibt
Furcht vor dem Fremden,
die mich bremst
beides im Aufbruch
Vorsicht und Mut

Was ist mir näher: Bremse oder Gaspedal?

Dienstag, 2. Juli 2013

Unterwegskalender, 02. Juli: Packen

ich nehme mit
und lasse zurück
lerne auszuwählen
mich zu begrenzen

Auf was kann ich auf keinen Fall verzichten?

Montag, 1. Juli 2013

Unterwegskalender, 01. Juli: Planen

Aufbruch planen
mit einem Ziel vor Augen
oder einem Weg.
Auch den ausgetretensten Pfad
ist niemand sonst
so gegangen wie ich.
Auch das überlaufendste Ziel
kann niemand erreichen
für mich.

Wo bin ich unterwegs?

Sonntag, 30. Juni 2013

Unterwegskalender - Vorwort

Wie im Advent an jedem Tag ein Text-Türchen.
Für Urlaubs- und Lebensreisen,
unterwegs und zu Hause,
auf fremden und vertrauten Wegen,
draußen und drinnen.
Jeden Tag im Juli und August
ein kleiner Gedanke zum Mitnehmen
in der virtuellen Hosentasche
auf den Urlaubs- oder Alltagsweg.

Donnerstag, 27. Juni 2013

Thematische Nachtwanderungen im Juli und August

„Es dunkelt schon in der Heide“

immer mittwochs im Juli und August
ab 21.00h
Dauer: ca. 1,5 - 2 Std.
Teilnahme kostenlos!

Zum Beispiel:
Nachtwanderung mit allen Sinnen
Tierische Nachtwanderung
Nasse Nachtwanderung
Romantisch-musikalische Nachtwanderung

* 14. August: Heideblütenfestwoche: keine Nachtwanderung! *

Kinder bis 10 Jahren nur in Begleitung eines Erwachsenen!
Treffpunkt:
Ortsausgang Amelinghausen,
Parkplatz Kronsbergheide an den Infotafeln.

Bei zu schlechtem Wetter (Gewitter, Sturm) findet keine Nachtwanderung statt!

Donnerstag, 30. Mai 2013

Der 8e Tag

Angenommen, es gäbe einen achten Tag in der Woche.
Was würdest du tun, wenn deine Woche einen Extra-Tag hätte? Was wäre möglich, wenn die Woche einen achten Tag hätte? Einen unverplanten, freien Tag. Eine Tag für den es keine Regeln und keine Konventionen gibt. Wäre es ein Tag für dich allein? Ein Tag mit anderen? Zum Aktiv Sein oder zum Ausruhen? Zum Entdecken oder zum Nachdenken? Alte Freunde besuchen oder neue Leute kennenlernen?
Diese Fragen stellt das Team von Kirche² auf einer neuen Seite zum Mitmachen. Schon Ideen für solch einen 8en Tag?? Einfach rüberklicken und eintragen! Keine Ideen? Rüberklicken und inspirieren lassen.

Und mir die Frage stellen, wieso ich diese 8e-Tages-Sache nicht einfach mal in die 7-Tageswoche einbaue ... (oder das, was ich auf den Urlaub verschiebe, auch mal in den Alltag ...)

Hier noch eine kleine lyrische Spielerei zur "8" aus dem Gedankenflyer zu Fastenzeit und Ostern von 200... tatsächlich: 8!

Ostern8

Auferstehung am ersten Tag
einer neuen Woche lag.
Am Tag Nummer 8
Neuschöpfung erw8.
Was niemand ged8,
hat Gott gem8.

Als helles Licht
die N8 durchbricht:
ganz neues Leben
8sam gegeben.
So siegte großer Liebe M8
über den Tod in der Ostern8.

Nachtrag:

Oster-Leben
in Taufe gegeben.
So haben Taufbecken
häufig 8 Ecken.

Erinnern voll Pr8
an Schöpfungstag 8,
geboren aus der Ostern8.

Andrea Rehn-Laryea, 2008

Mittwoch, 22. Mai 2013

Reale Kirchen virtuell erschließen

Kirchen kann man auf eigene Faust, mit einem schriftlichen Führer oder mit Hilfe von entsprechend geschulten Personen entdecken. Eine Kollegin machte mich jetzt auf ein weiteres, ganz neues Projekt aufmerksam: Das Smartphone beim Betreten einer Kirche nicht ausschalten, sondern gezielt einsetzen, um über einen eingescannten QR-Code Neues über das Gebäude kennen zu lernen.

Noch sind erst wenige Kirchen so zu entdecken. Denn zunächst einmal müssen Kirchen mit einem solchen Code und entsprechendem dahinter stehenden Inhalt versehen werden. Wie das geht, was dabei zu beachten ist und welche Kirchen und Kapellen sich bereits so entdecken lassen, steht auf der zu dieser Aktion gehörenden Internetseite "Kirche am Weg".

Aus unserem Bistum Hildesheim scheint sich zur Zeit das St. Jakobushaus in Goslar mit seiner St. Norbert-Kapelle als erster Ort auf diese neue Form des "religösen Entdeckt-werdens" vorzubereiten. Ich bin gespannt, welche Kirchen folgen werden!

Donnerstag, 16. Mai 2013

Atme in mir, immer neu

Wie die Luft bist du, Heiliger Geist.
Luft zu Atmen, damit ich lebe.
Dann kann ich Gutes tun
und Gutes denken, auch an dich.

Atme in mir, du Heiliger Geist,
dass ich Heiliges denke.


Wie Wind bist du, Heiliger Geist,
der Segelboote antreibt und Windräder bewegt.
Mit Wind und dir gewinnen wir Energie,
überwinden Meere und tragen Lasten.

Treibe mich, du Heiliger Geist,
dass ich Heiliges tue.


Wie ein unsichtbarer Duft bist du, Heiliger Geist
der die Welt angenehm macht und verlockend.
Guter Geruch zieht mich an,
dort bin ich gerne, auch bei dir.

Locke mich, du Heiliger Geist,
dass ich Heiliges liebe.


Wie Rückenwind bist du, Heiliger Geist.
Er macht mich schnell und wach.
Dann entdecke und schütze ich,
das viele Wertvolle um mich herum.

Stärke mich, du Heiliger Geist,
dass ich Heiliges hüte.


Wie Frühlingswind bist du, Heiliger Geist.
Duftend, sanft, überall um mich herum.
davon hinausgetrieben höre ich die Vögel, sehe Blumen
und dich in all dem Schönen in der Welt.

Hüte mich, du Heiliger Geist,
dass ich Heiliges nimmer verliere.


Amen.


(Ein altes Gebet, Augustinus zugeschrieben,
ergänzt mit Zeilen von Andrea Rehn-Laryea)

Montag, 6. Mai 2013

Twitterbibelarbeit auf dem Kirchentag, die Sofaperspektive

(kleiner Hinweis: wer hier den Kirchentagsschal-Tumblr erwartet, findet ihn dort! #ausGründen)

Stell dir vor es ist Kirchentag, sogar ganz in deiner Nähe, aber du kannst (oder willst) nicht hin. Aber reizen würde es dich doch, zu wissen, was die da so machen und worüber geredet wird. Und ein bisschen Input, neue Gedanken zu bekommen, wäre auch nicht schlecht. Dafür schien mir die Twitterbibelarbeit, einen Versuch wert zu sein, bei der "die in der Halle" und ich zu Hause über das Internet via Twitter miteinander in Kontakt stehen und miteinander kommunizieren können.
Kleiner Exkurs für die, die nicht vertraut sind mit Twitter:

Auf Twitter können Kurznachrichten versandt werden, „Tweets“ genannt. Sie dürfen nicht mehr als 140 Zeichen lang sein. Für diesen leider etwas länger geratenen Text würde ich beispielsweise mindestens 80 „Tweets“ brauchen, allein dieser Abschnitt passte in 3. Ich kann entscheiden, wessen Tweets ich lesen möchte und diesen Leuten folgen. Andere können dies mit meinen Nachrichten machen. 

Um bei Twitter mit zu lesen, braucht man keinen Account, nur dann, wenn man selber etwas schreiben oder auf einen Tweet antworten möchte. Wer z.B. meine Gedanken lesen will, braucht nur nach
@KircheHeide zu suchen.

Tweets kann ich an ganz bestimmte Leute senden, indem ich ihren Namen erwähne, der immer mit dem Zeichen „@“ beginnt. Manche Tweets haben ein Stichwort, mit dem sie in einer Suchmaschine gefunden werden können. Dieses Stichwort heißt Hashtag und beginnt immer mit „#“. „
#twibib“ war beispielsweise das Stichwort für die Twitterbibelarbeit.

Gefällt mir ein Tweet, kann ich dafür ein Sternchen geben, ihn „favorisieren“. Anderer Leute Tweets, von denen ich möchte, dass noch mehr Leute sie lesen, kann ich weiterschicken, „retweeten“. Twitter ist so öffentlich aber auch in etwa so zufällig wie ein Gespräch in der Teeküche: im Prinzip kann jede_r „zuhören“ (=lesen) und „mitreden“ (=schreiben), der oder die zufällig vorbei kommt.
Zur Twitterbibelarbeit auf dem Hamburger Kirchentag: „Wäre eine solche Form auch etwas für meine Arbeit?“ habe ich mich im Vorfeld gefragt. Das Medium Twitter kann Menschen an unterschiedlichsten Orten zusammen bringen, könnte also vielleicht auch Urlauber mit Daheimgebliebenen verbinden, den einen Anteil geben an dem Tun der anderen und zum Mitmachen über viele Kilometer hinweg einladen. Um eine mögliche Praxisrelevanz herauszufinden und weil ich selber gerne twittere, machte ich mit. Meine ersten Erfahrungen und Beobachtungen werde ich hier zunächst skizzieren und dann reflektieren. Dabei vermische ich Erfahrungen des ersten und des zweiten Tages.

Wie also geht Twitterbibelarbeit? Von meiner Seite aus so: Ich sitze zu Hause mit einem Kaffee am PC, logge mich bei Twitter ein und verfolge alle Tweets, die mit "#twibib" gekennzeichnet sind. Ich kann auch auf eine spezielle Seite gehen, auf der alle Tweets zum Thema auf einer sogenannten Twitterwall angezeigt werden. Zweimal habe ich bei einer solchen Bibelarbeit in den vergangenen Tagen auf diese Weise mitgemacht, das Ergebnis der dritten später nachgelesen.

Auf dem Kirchentag selbst, das konnte ich anhand von veröffentlichten Bildern sehen, saßen Menschen in einem Raum, vorne war ein Podium aufgebaut, an die Wand wurde neben den Liedern auch besagte Twitterwall projiziert. Und viele hatten ihr Smartphone in der Hand.

Dann war es 09.30 h und es ging los - vermutete ich - denn ich wußte ja nicht mehr, als dass geschrieben stand, es ginge jetzt los. Aber was genau im Raum geschah, bliebt mir verborgen. Nur durch den PC mit den anderen verbunden, war ich wie blind und taub gegenüber dem, was real passierte. Es wurde gesungen, erfuhr ich via Tweet, vielleicht auch noch, welches Lied. Am ersten Tag war ich noch ziemlich orientierungslos, am zweiten funktionierte die zu dieser Aktion gehörende Seite besser und ich konnte dem Verlauf gut folgen.

Die Bibelarbeit begann mit dem Verlesen des Textes, am ersten Tag leider ohne Hinweis auf die betreffende Stelle. Ich hätte nur raten können, um was es da ging, hätte ich mich nicht zuvor, außerhalb der Bibelarbeit, über den betreffenden Text informiert. Die Bibelstelle hätte auf einer zur #twibib gehörenden Seite stehen sollen, die aber leider nicht rechtzeitig freigeschaltet worden war. Am zweiten Tag dann konnte ich dem Text auf der entsprechenden Seite folgen. Hilfreich wäre ein Tweet mit einem direkten Link zum Bibeltext gewesen, während die im Saal ihn vorgelesen bekamen.

Dann begann die Auslegung des Textes. Irgendjemand sagte irgendwas und das wohl ziemlich gut. Nur was? Und wie? Während der Bibelarbeit war ich abhängig von dem, was die aus dem Saal twitterten. Waren sie nur begeistert und schrieben: "Tolle Präsentation des Textes!" nützte mir am PC das überhaupt nichts. Was war denn da so toll? Wie sah das Tolle aus? Ein/e Dolmetscher_in wäre nötig gewesen, mir das Gesehene und Gehörte in meine Sprache "140 Zeichen" zu übersetzen.

Bei der anschließenden kurzen Auslegung des Textes genauso. "XY erzählt von seinen Erfahrungen mit dem Text." ??? Welche sind das? Wo sieht er oder sie die Zusammenhänge? Was hat er oder sie entdeckt? Wenn niemand sich von der Faszination des Gesagten losreißt und es mir mitteilt, bleibe ich leider außen vor.

Dann wurde eine Impulsfrage gestellt, zu der sich vor Ort kleine Gruppen bildeten. Die Frage wurde getwittert, stand am zweiten Tag auch auf der Seite mit dem Ablauf. Ich saß am PC und überlegte, was die Frage wohl mit dem Text zu tun haben könnte. Was vorher vor Ort besprochen worden war, wusste ich ja nicht. Mir halfen Tweets von anderen aus dem Saal, die den Impuls in Kürze beantworten. Ich versuchte mich daran orientierend, ebenfalls meine Gedanken zu formulieren, reagierte auf andere Tweets, bekam manchmal eine Antwort.
Nebenbei erfuhr ich: "Nele ist blöd! #twibib" - Wer ist Nele?

Mit etwas Zeitverzögerung bekam ich mit, dass die "Murmelgruppen" zu Ende waren. Wer im Saal nicht twittern konnte, hatte die Möglichkeit gehabt, seine oder ihre Gedanken auf ein Stück Papier zu schreiben und ans Podium zu geben, welches die kurzen Texte dann bei Twitter eingab.

Es wurde gesungen, las ich. Währenddessen trudelten weitere Tweets ein. Ein neuer Input wurde gegeben, wieder aber fehlte mir der konkrete Inhalt. Die Mitteilung: „den Zuhörenden werden neue Gedanken mitgegeben“, nützte mir wieder nichts. Ich hätte Stichworte gebraucht, schriftliche Zusammenfassungen des gesprochenen Wortes.
Und wieder las ich „Nele ist blöd! #twibib“ - Vielleicht hatte die Gemeinte es ja noch nicht gemerkt oder nicht erwartungsgemäß reagiert ...

Ein neuer Impuls auf meinem Bildschirm, neue Orientierung an versandten Tweets, schnell nachdenken und in die Tasten hauen. Es musste wirklich sehr schnell gehen, am zweiten Tag wurde zum Glück das Tempo ein wenig rausgenommen.

Irgendwann wurden Fürbitten vorgetragen. Gleichzeitig sollten auch welche per Twitter formuliert werden. So schnell bin ich aber nicht, gleichzeitig die getwitterten lesen, nachdenken und schreiben ging gar nicht. „Beten Sie nach dem Signalton!“ fand ich problematisch. Am zweiten Tag habe ich es gar nicht erst mehr versucht, sondern mein „Amen“ durch Retweeten und Favorisieren dazu gegeben. Abschließend das Vater unser. Das wiederum wurde Zeile für Zeile abgetippt, obwohl DAS doch jede_r können sollte! Fand ich überflüssig.
Den nächsten „Nele ist blöd! #twibib“-Tweet habe ich dann kommentiert - ohne den Zusatz #twibib.

Dass ein Schlusslied gesungen wurde, erfuhr ich dann wieder per Tweet. Und schon war eine sehr intensive Stunde zu Ende. Aufatmen. - Irgendwie wurde es plötzlich ganz still um mich, obwohl auch zuvor nicht mehr als die Computertastatur zu hören gewesen war.

Eine sehr interessante Erfahrung, diese Twitterbibelarbeit! Spannend auch, dass sie sich in dieser kurzen Zeit von drei Tagen bereits sichtlich weiter entwickelte. Vieles, was am ersten Tag noch nicht geklappt hatte, funktionierte schon am zweiten und wurde bis zum dritten noch mal verfeinert. So gelangen bei der dritten Twitterbibelarbeit die entsprechenden "Untertitel" zum Geschehen im Saal sichtlich besser. Auch wenn ich an diesem Morgen weder on- noch offline dabei sein konnte, war später anhand der Tweets gut die morgendliche Bibelarbeit nachvollziehbar! Meine Anerkennung denen, die so flexibel mit dieser neuen Form von analoger und digitaler Bibelarbeit umgegangen sind!

Was nehme ich mit von den Twitterbibelarbeiten? Neben den technischen Voraussetzungen (Laptop, Beamer, Internetzugang - woran es an vielen Orten bereits scheitern dürfte -, Leinwand, Smartphones der Teilnehmenden) braucht es vor allem ein gutes Team mit Twitter Vertrauten, die eine solche Aktion begleiten. Sie müssen viel „Übersetzungsarbeit“ für die nur online Anwesenden leisten. Wobei diese Arbeit eigentlich von allen vor Ort Anwesenden geleistet werden könnte und müsste: alle können und sollten das Gesehene und Gehörte twitternd kommentieren, um die „Fernanwesenden“ (toller Begriff von @Zielkost!) einzubeziehen. Diese Verantwortung füreinander müsste bei weiteren Twibibs möglicherweise stärker und wiederholt kommuniziert werden.

Spannenderweise ist auch "Entschleunigung" ein wichtiges Stichwort für dieses Medium Twitter, das ja eigentlich für seine Schnelligkeit geschätzt wird. Es braucht Zeit zum Lesen, zum Schreiben, zum Reagieren. Was schnell gesagt wird, ist noch lange nicht schnell in Stichworte gefasst, wie jede_r wissen wird, der oder die jemals die Aufgabe hatte, eine nur 10-minütige Diskussion "mal eben" in drei Stichworten zusammen zu fassen.

Bestechend an dieser Form der Bibelarbeit ist natürlich die Möglichkeit, mit jeder und jedem kommunizieren, sich ergänzen, kontrovers zu diskutieren und weiterdenken zu können. Überzeugend auch die durchgängige Möglichkeit der Partizipation und Transparenz durch die Wall. Das setzt aber voraus, dass ich mit dem Medium Twitter bereits einigermaßen vertraut bin. Um mit Twitter im Rahmen einer solchen Bibelarbeit zu beginnen und vertraut zu werden, wird die Zeit nicht reichen. Die Möglichkeit, auch analog auf Zetteln „twittern“ zu können, fand ich daher als Idee genial! Die online wie die analoge Variante sind die konsequente Fortsetzung und partizipatorische Ausweitung der „Anwälte des Publikums“.

Mit den Inhalten ist das allerdings so eine Sache: Was kann in so kurzer Zeit mit so wenig Zeichen weitergegeben werden? Wo bleiben Sprachgewaltigkeit und Wortwitz? Da braucht es noch mehr Übung, scheint mir, bis so eine Twibib mehr ist als ein Anknüpfen an meine eigenen Gedanken und ein relativ oberflächlicher Austausch über ein Thema. Mit anderen Bibelarbeiten und deren Tiefgang scheint sie mir zur Zeit noch nicht vergleichbar zu sein. Allerdings sehe ich darin keine undurchdringbare Grenze sondern eine Herausforderung, die zukünftig in den Blick genommen werden müsste.

Eine Herausforderung sind ebenfalls solche „Nele ist doof! #twibib“ Spamtweets. Sie werden sich nicht vermeiden lassen, eher noch zunehmen, es sei denn, eine Redaktion will sie heraus sortieren, falls so etwas möglich ist. Ich nehme sie als das Hintergrundrauschen, das auch in realen Gruppen durch Seitengespräche entsteht und nie zu 100% ausgeschaltet werden kann.

Ist nun diese Art eine Bibelarbeit oder auch einer Gottesdienstfeier etwas für meine konkrete pastorale Praxis? Vermutlich nur für einen ganz eng umgrenzten, äußerst kleinen Kreis. Kaum jemand aus meinem beruflichen oder privaten Umfeld ist bei Twitter. Ob sich das ändert, wird die Zeit zeigen. So waren diese Twitterbibelarbeiten zunächst einmal allein für mich eine spannende Erfahrung, die mir Spaß gemacht hat und die ich gerne wiederholen würde!
Und - auch wenn ich vermutlich nie wieder von ihr lesen werde - : Ich hoffe, Nele geht es gut!

Donnerstag, 25. April 2013

Gemeinde- und Jubiläumsfeiern als "geistlicher Prozess"?

Gemeindefeste werden im bevorstehenden Sommerhalbjahr an vielen Orten gefeiert, Jubiläen- und Kirchengeburtstage.

Über das im Bistum Hildesheim bevorstehende 1200-jährige Bistumsjubiläum im Jahr 2015 haben wir auf dem vergangenen Dies Communis im Dekanat Lüneburg gesprochen. Viele zentrale Feiern sind aus diesem Anlass geplant, dezentrale ausdrücklich gewollt. Die Feierlichkeiten sollten auch zu einem "geistlichen Prozess" werden, hieß es außerdem, zu gleichen Teilen mit Nachdruck wie mit angedeutetem Zweifel ob des hohen Anspruchs.

Was ist unter einem "geistlichen Prozess" - zumal auf Bistumsebene - zu verstehen? Wie stößt man so etwas an und begleitet es? Da ich mir darunter zunächst nur wenig vorstellen kann, würde ich eher zunächst einmal darauf setzen, die "geistliche Dimension" unseres Feierns zu entdecken und zwar auf allen Ebenen.

Bei festlichen Gottesdiensten, Wallfahrten oder Pilgerwegen scheint eine geistliche Dimension offensichtlich. Bei Konzerten ebenso, zumal wenn es dabei um geistliche Musik oder solche mit ansatzweisem religiösen Content geht. Aber bei Ausstellungen, Diskussionsveranstaltungen oder gar solchen Feiern mit Kinderschminken, Grillwürstchen, Bierwagen und Kuchenbüfett? Warum eigentlich nicht?! Ich versuche im Folgenden einmal zu diesen Tätigkeiten biblische Bezüge herzustellen und lade ein zur Diskussion.

Wie ist das denn mit denjenigen, die am Grill stehen und Gäste wie Mitwirkende mit Leckerem versorgen? Machen die, die da "nur" aufpassen, dass das Fleisch gut durch ist und nicht anbrennt, etwas Geistliches? Mich erinnert ihr Dienst vor allem an die vielen biblischen Geschichten, in denen vom hohen Wert der Gastfreundschaft und vom Feiern gesprochen wird. Abraham beispielsweise bekommt Besuch von drei Männern und bewirtet sie: Brot gibt es und ein frisch geschlachtetes Kalb, vielleicht u.a. auf einem grillähnlichen Feuer zubereitet! (Gen 18) Auch im Gleichnis vom barmherzigen Vater (Lk 15,11-32) wird nach der Heimkehr des jüngeren Sohnes ein großes Festmahl gefeiert, für das ein Kalb zubereitet ("gegrillt"?) wird. Besonderes, Nichtalltägliches gibt es dort zu essen, dem außergewöhnlichen Anlass entsprechend.

Die mögliche Erfahrung, die mit ausgeübter Gastfreundschaft mit allem Drum und Dran gemacht werden kann, wird in dem Brief an die Hebräer so umschrieben: "Vergeßt die Gastfreundschaft nicht; denn durch diese haben einige, ohne es zu wissen, Engel beherbergt." (Hebr 13,2) Stehen da möglicherweise Engel auf beiden Seiten des Grills?

Kuchen gibt es auch auf Jubiläumsfeiern, immer und bergeweise! Kein trockenes Brot, mit dem als Grundnahrungsmittel ein Überleben auch möglich wäre, sondern wiederum etwas Besonderes, liebevoll Vorbereitetes, sorgsam Verziertes und engagiert Verteiltes!

Angestoßen auf den besonderen Anlass wird in der Regel mit Sekt und/oder O-Saft, nicht mit dem überlebensnotwendigem Wasser (und wenn doch, dann in einem besonderen Glas). Wein und in dessen Folge auch der Sekt (und Saft), ebenso das Festmahl mit Torte, Salaten und Grillfleisch können für eine Fülle stehen, eine, die ganz besondere Fülle, in der wir mit dem Bild des Paradieses unseren Ursprung haben und die uns als himmlisches Festmahl verheißen ist.

Auch wenn sie es vermutlich (noch) nicht so sehen: die Männer und Frauen, Jugendlichen und Kinder an Grill, Büfett und Theke halten zusammen mit denjenigen, die die Tische und Bänke aufstellen etwas von dieser Verheißung auf das himmlische Festmahl wach. Sie schlüpfen dabei sogar ein wenig in die Rolle dessen, von dem Psalm 23 sagt: "Du bereitest vor mir einen Tisch ... und schenkst mir voll ein!" (Ps 23,5) Solche Dienste halte ich durchaus für ein Mitwirken am Reich Gottes, für geistliches Tun.

Das Kinderschminken oder mit Kids veranstaltete Spiele bei solchen Feiern sehe ich im Licht des "Lasst die Kinder zu mir kommen!" und "Was ihr einem von diesen Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan." Und von dem Gott, der sie in ihrem Sosein annimmt, und der Sehnsucht nach dem Reich Gottes ("Warum können wir nicht jeden Sonntag feiern?") erfahren sie gleich etwas nebenbei, ohne dass dies ausdrücklich in Worte gefasst würde.

Dann gibt es noch diejenigen, die sich um das Ambiente kümmern, die das kirchliche Grün pflegen, damit es schön aussieht bei einer Feier. Eine sehr wichtige Aufgabe! Nicht nur ein Job, sondern ganz konkretes Mitwirken an und Mitgestalten der Schöpfung!

Bleiben noch die Gäste, hoffentlich viele Gäste. Sicher gibt es etliche, die einfach nur konsumieren oder aus Pflichtgefühl da sind. Andere aber kommen aus Freude über das, was da gefeiert wird, vielleicht sogar aus Freude über den hinter allem Leben und Feiern. Ohne sie und ihn würden wir uns nur selber feiern, was nur halb so schön wäre. Wir laden ein und sind eingeladen, geben und nehmen, schenken und lassen uns beschenken.

Ich selbst empfinde es immer wieder als ein besonders berührendes Geschenk, wenn mich Kinderaugen anstrahlen, weil sie sich über etwas freuen, das ich ihnen als Gastgeberin geben durfte, oder wenn ich spüre, wie liebevoll andere etwas für mich als Gast vorbereitet haben. Aus der Art und Weise wie wir miteinander umgehen, einander tragen und ertragen, miteinander sprechen und aufeinander zu und miteinander gehen, kann etwas ausstrahlen von unserer inneren Einstellung, von dem "Geist" der uns bewegt und von dem wir uns bestenfalls bewegen lassen.

Ich meine: alles, was wir tun - und schiene es noch so unbedeutend -, ob im Alltag oder bei einem großen Fest, trägt das Potential in sich, auch als geistliches Tun verstanden werden zu können! Es kann so verstanden werden, muss es aber nicht, denn niemand soll darauf festgelegt und zu einer solchen Deutung vereinnahmt werden.

Wenn es uns gelänge, nicht nur im Jahr des Bistumsjubiläums sondern auch bei unseren sonstigen Gemeindefesten, Jubiläen und persönlichen Feiern einen schärferen Blick und ein tieferes Verständnis für die geistliche Dimension darin und dahinter zu entwickeln, dann könnte vielleicht tatsächlich so etwas wie ein nachhaltiger, geistlicher Prozess angestoßen werden.

Montag, 15. April 2013

Kirche² geht weiter

Hatte meine Kongressteilnahme irgendwelche Auswirkungen auf meine konkrete Arbeit? „Nein“, war ich eine ganze Zeit geneigt zu sagen oder zumindest „Kaum!“. Viel mehr als ein paar Kontakte, die vor allem über Twitter geblieben und mir sehr wertvoll sind (wie schon bei den @kilianmartin angemerkt), schien nicht hängen geblieben zu sein. Und das mit dem Geocaching vielleicht, über das ich an anderer Stelle bereits geschrieben habe. Jetzt, nach etwas intensiverem Hinschauen und Beobachten, sehe ich meine Einschätzung etwas differenzierter: Immer wieder rutscht mir beispielsweise ein „In Hannover bei Kirche² ...“ heraus ...

Der Kongress war anders als andere Fortbildungen oder Konferenzen. Es wurde weder ein bitteschön umzusetzendes Konzept vorgestellt, noch eines gemeinsam entwickelt, um anschließend erfolglos in den Akten zu verschwinden. Es war eher so wie in dem klugen Satz von Antoine de Saint-Exupéry: „Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer und Frauen zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“

Worin äußert sich etwas von diesem Ungreifbaren einer Sehnsucht in meinem Arbeitsalltag?

Mittwoch, 10. April 2013

Kreative Frühlingssehnsucht

Der Frühling lässt auf sich warten, wird aber ganz bestimmt kommen! Um die Wartezeit ein wenig kurzweiliger zu gestalten und den eigenen Sehnsüchten einen Ausdruck zu geben, hier zwei einfache Schreibspielvorschläge für zwischendurch:

1. Nimm das Wort "Frühling" und schreibe zu jedem Buchstaben neue Worte, die mit Frühling zu tun haben. Beispiel:
Farben
Radtour
Überraschungen
Himmelsschlüssel
Liegestuhl
Imker
Nestbau
Grün
Richtig schwierig wird es, wenn die gefundenen Worte einen zusammenhängenden Satz ergeben sollen!


2. Schreibe das Wort "Frühling" zweimal mit einer Lücke dazwischen auf, einmal von vorne nach hinten, einmal von hinten nach vorn:
F _______________ G
R _______________ N
Ü _______________ I
H _______________ L
L _______________ H
I  _______________ Ü
N _______________ R
G _______________ F
 
Finde nun Begriffe, die mit den vorgegebenen Buchstaben beginnen und enden. Z.B.:
F erienplanun G
R ege N
Ü berraschungse I
H imme L
...
Beide Spiele können natürlich mit allen möglichen Worten gespielt werden. Wie wäre es mit "AUFERSTEHUNG", "SPAZIERGANG" oder dem eigenen Namen?

Viel Spaß beim Knobeln!

Donnerstag, 28. März 2013

Komm, wir finden einen Schatz!

Erste Erfahrungen mit Geocaching


Im Vorfeld zum Kongress Kirche² bin ich über einen Post im Blog von Andrea Mayer-Edoloeyi auf das bislang nur in Österreich (??? Gefunden habe ich nur Beispiele aus WienLinz und Salzburg) verbreitete Projekt „Spiricaching“ gestoßen. Durch eigene Pilgererfahrungen sensibilisiert (und in Erinnerung an eine erste aber nicht weiter verfolgte Annäherung ans Geocachen vor ca. 6 Jahren) hat mich diese Idee, „Schätze“ mit religiösem Inhalt zu verstecken und zu finden, nicht mehr losgelassen. Wäre das nicht auch etwas für KIRCHE UNTERWEGS oder ein Element an einem Pilgertag?

Angeregt durch auf o.g. Kongress vorgestellte Projekte, deren Ursprung in „einer Sehnsucht bestand, über die geredet wurde“ sprach ich die eine Kollegin und den anderen Kollegen an und wurde fündig: es gab sowohl an Spiricaching/Geocaching Interessierte wie auch darin Erfahrene! Erste Absprachen konnte ich treffen.

Auch auf Twitter begann ich dieses Thema zu kommunizieren und lernte so die einschlägigen Seiten zum Thema, aber auch die Spielregeln des Geocachens kennen. Beim offiziellen Spiel sind nämlich religiöse Inhalte (= Werbung!) nicht erlaubt! Die österreichischen Spiricaches sind daher auf einer eigenen Plattform zu finden, nicht auf geocaching.com oder opencaching.de.

Nun kann eine natürlich viel übers Cachen lesen (z.B.: Bernhard Hoëcker: Aufzeichnungen eines Schnitzeljägers. Seit sechs Jahren im Regal...). Viel spannender ist es allerdings, es selber auszuprobieren, bevor es möglicherweise für die eigene Arbeit weitergedacht wird! Also einen eigenen Account erstellt, Ziele in der Nähe ausgeguckt und suchen gegangen. Zunächst erfolglos, leider, was vermutlich nicht nur an zu viel Schnee lag. Ein zweiter Versuch mit Begleitung brachte dann das erste Erfolgserlebnis - und die Infektion! Das Caching-Fieber hatte mich erwischt. Was lag da näher auch im Urlaub Caches zu suchen - mit zunehmendem Erfolg.

Inzwischen entdecke ich auch die Schätzchen rund um mein Zuhause, meine „Homezone“ und: ansatzweise eine spirituelle Dimension des Cachens - auch jenseits von speziellen „Spiricaches“: „Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz ...“ (Mt 13,44) Da gibt es die eigene Suche und das Vertrauen auf das selbst gefunden Werden. Da gibt es Beschreibungen des Schatzes und andere, die mitsuchen. Manchmal finde ich etwas und freue mich riesig, manchmal finde ich nichts. Manchmal hilft es, Spuren anderer zu folgen, manchmal führen sie in die Irre, weil nicht jede Spur zu anderen Suchenden gehört (oder etwas anderes gesucht wurde). Sehr oft lohnt es, den Blick nach unten zu richten und sich die Hände schmutzig zu machen. Ein paar der bislang gefundenen Schätze befanden sich auch auf Augenhöhe. Alles Erfahrungen, die als Bilder gut zu dem vom Schatz im Acker passen!

Was mir als Geocacherin noch fehlt, ist das Schatzverstecken. Obwohl: Es ist ja bald Ostern. Osternester, Ostereier, Osterhasen verstecken und sich über die glücklichen Gesichter der Finder freuen ... Versteckenspielen: sich verstecken und andere suchen, finden und gefunden werden ... Es gibt weit mehr Schätze als die beim Geocaching zu entdecken!

Dienstag, 19. Februar 2013

Mittagsgebet à la #Kirchehoch2

Gott, in der Mitte des Tages
sammeln wir unsere Gedanken.
Wir denken an dich.
Was liegt alles schon hinter uns?
Wofür sind wir dankbar?

Stille

Unsere Worte und Gedanken -
wir legen sie in deine Hand.
Wenn wir Hunger haben auf halbem Weg,
bist du da und stärkst uns.
Wir schauen auf das, was kommt:
Wie wird es heute hier zu Ende gehn?
Was nehmen wir mit?

Stille
Unsere Erfahrungen und Fragen -
wir legen sie in deine Hand.
Auf den Durststrecken mitten am Tag
bist du da und erfrischst uns.
Wir leben von dem,
was wir von dir empfangen.
Gott, wir danken dir.

Quelle: Kirche²

Montag, 18. Februar 2013

Geistliches bei #Kirchehoch2

Mit einem großen Gottesdienst beginnen und enden in der Regel große kirchliche Veranstaltungen, egal ob evangelisch, katholisch oder ökumenisch. Auch kleinere Konferenzen werden meist von Gebeten gerahmt, die ich eher als Pflichterfüllung empfinde. Zu oft haben diese gottesdienstlichen Feiern wenig mit dem sich Anschließenden zu tun, sind nur eine lieblose Aneinanderreihung von auf die Schnelle zusammen gesammelten Bibel- und Gebetstexten, Psalmen und Liedern, weil zu einem kirchlichen Rahmen eben auch das gemeinsame Gebet gehört.

Beim Hannoveraner Kongress habe ich das erfreulich anders erlebt: gemeinsame Gebete, die sich sehr organisch in den Tagesablauf einfügten, sorgfältig gewählte Worte, die das Tun der Teilnehmenden ins Wort brachten und deuteten, unterstrichen von Licht und Musik. Es war durchgängig spürbar, dass Texte, Musik, Licht und Gesang sorgsam durchdacht und beinahe liebevoll ausgewählt, mit Blick auf das Thema des Kongresses und die Teilnehmenden neu formuliert und auf einander abgestimmt waren.

Zum Beispiel das Kongressgebet:

Hier sind wir, Gott,
als Menschen, die zu deiner Kirche gehören,
zu der einen Kirche, die wir glauben und bekennen.
Gott, teile deine Sehnsucht,
deinen Aufbruch, deine Zukunft mit uns.
Nimm uns hinein in deine Bewegung zu den Menschen.
Lass uns die Zukunft deiner Kirche sehen
und hier miteinander beginnen.
Amen.

Das Anliegen des Kongresses wurde so immer wieder in Worte gefasst und vor Gott getragen.

Die Lieder: Auf Twitter wurde die Studiogruppe Baltruweit bereits mehrfach kritisiert. Auch mir hat nicht alles gefallen. Originell fand ich die flotte Intonation sonst eher getragener, um nicht zu sagen: lahm, gesungener Gesangbuchlieder. Die Gospel- und Taizeplagiate dagegen hätte ich lieber in der Originalversion gesungen. Das ist aber ganz sicher Geschmackssache.

Über die gesamte Kongressdauer gab es auch mehrere Räume für Stille und Gebet. Zwei davon habe ich wahrgenommen, letztlich fehlte aber die Zeit, ihr Angebot auszukosten und im Trubel aufzutanken. Auch sie machten deutlich, dass sich alle Elemente des Kongresses als ein geistliches Tun verstanden wussten.

Dadurch, dass die Gebete immer wieder in die Tagung, auch die Workshops und Foren, eingeflochten waren und dass es neben Räumen für Vortrag und Gespräch solche für Schweigen und Gebet gab, empfand ich den gesamten Kongress als von Anfang bis Ende vom Gebet durchdrungen. Eine sehr angenehme und stimmige Erfahrung, für die ich sehr dankbar bin!

Alle Andachten stehen übrigens hier.

Kirche² Impressionen

Auf dem Blog des Dekanats Lüneburg habe ich erste eigene und mehrere Eindrücke anderer zum Kongress eingestellt. Zu finden sind sie unter:

Kirche² - Thinking out of the box
Kirche hoch 2 - Rückblicke
Kirche² - Blogfundstücke 1
#Kirchehoch2 - meine Eindrücke von der Vorkonferenz

Weiteres folgt, auch hier im Blog!

Dienstag, 12. Februar 2013

Kirche² - ein ökumenischer Kongress

Am Donnerstag beginnt der ökumenische Kongress "Kirche²" in Hannover. Ich bin dabei! Das eine oder andere werde ich unter @KircheHeide bei Twitter in kurzen Stichworten skizzieren. Vielleicht auch einen  (oder mehrere?) Artikel für dieses Blog verfassen oder auf dem Blog des Dekanats Lüneburg veröffentlichen und dann hier verlinken. Ich mache den Ort der Veröffentlichung davon abhängig, ob ich eine Veranstaltung mehr auf meinem "touristischen" oder meinem "Dekanats-Ohr" höre.

Auch andere werden twittern. Dazu auf #kirchehoch2 klicken und mitlesen. Wer ein eigenes Twitter - Konto besitzt (was kostenlos und schnell eingerichtet ist), kann sich direkt an den Diskussionen beteiligen.

Es lohnt sich auch, die Beiträge zum Kongreß auf anderen Blogs zu verfolgen:
Wer zwar nicht in Hannover dabei sein kann, aber Interesse am Kongress hat, kann an verschiedenen dezentralen Treffen teilnehmen, auf denen Plenarveranstaltungen per Livestream übertragen werden. Derzeit gibt es diese Kirche² lokal - Veranstaltungen in Berlin, Lüneburg und Göttungen. Mehr dazu hier.

Samstag, 9. Februar 2013

Sonnenstrahlen

Die Strahlen unserer Frühlingssonne
erkenne ich in Deinen Augen.
Und diese Wärme! Welche Wonne!
Sie lässt mich an das Leben glauben.

Die Sonne macht die Herzen weit
und stimmt uns alle froh.
Dankt Gott! Er schenkt uns diese Zeit.
Wir freuen uns ja so.

Und plötzlich siehst Du diesen Glanz
in Deines Nachbarn Augen.
Und sicher öffnest Du Dich ganz.
Das kann zur Freundschaft taugen.

Verschwunden sind Angst, Streit und Groll.
Du fühlst Dich glücklich frei.
Dein Herz ist nun der Liebe voll.
Es weiß: Gott ist dabei.

Gisela Reußner

(aus dem Gedankenflyer "Fastenzeit und Ostern 2013")

Freitag, 8. Februar 2013

Freude erleben

Freue Dich an den Kleinigkeiten des Lebens
am Aufsprießen einer Knospe
am Haselnussstrauch,
am Raureif über dem Wiesengrund,
an den ersten Sonnenstrahlen
in der Morgenfrühe,
am Weckgesang der Vögel in der Frühe,
an der Frische des Wassers im Badezimmer,
an einer freundlichen Begrüßung,
über die Ruhe
bei einem Spaziergang durch die Natur,
über die Wunder der Schöpfung,
über Deine Gesundheit,
über die vielen kleinen Zeichen,
dass das Leben weitergeht,
über Dein Aufstehen – die AUFERSTEHUNG,
über den Neubeginn.
Die vielen schönen Stunden,
die uns das Leben schenkt.

Winfried Herget

(aus dem Gedankenflyer "Fastenzeit und Ostern 2013")

Donnerstag, 7. Februar 2013

Abschiedsschmerz

Karfreitag
der Geliebte
aus den Händen genommen
den Freunden und Freundinnen
der Mutter
nichts können sie mehr tun
für ihn
nur für sich
füreinander
flüchtend die einen
aus Angst
um sich selbst
vor dem Schmerz
siegend bei anderen
die Liebe
ohnmächtiges Mitleiden
nahe sein dürfen
schauen, dem Blick standhalten
inmitten von Gaffern
sich tröstend
in trostlosem Moment
in aller Schwäche
einander stützend
nahezu hoffnungslos
kein vorösterlicher Gedanke
an Auferstehung
nur Schmerz
manchmal wollen
durchgestanden sein
Dunkelheiten
alltäglicher Abschiede

Andrea Rehn-Laryea

(aus dem Gedankenflyer "Fastenzeit und Ostern 2013")


Mittwoch, 6. Februar 2013

Violett

Ab und zu, da gibt es Zeiten,
die wir Menschen lieber meiden
würden, wenn das möglich wäre,
und das sind, wie ich erkläre,
die der Farbe „Violett“.
Schön wär´s, wenn man die nicht hätt´
in des Kirchenjahrs Verlauf,
doch sie sind, man merke auf,
einfach für das Leben wichtig.
Deshalb ist ihr Da-Sein richtig.

Ich erkläre es genauer:
„Violett“, das steht für „Trauer“,
auch für „Buße“ und das „Fasten“
und dafür mal „auszurasten“,
wie man andernorts auch spricht.
„Wütend werden“ heißt das nicht
in dem Fall, den ich hier meine.
Vielmehr geht es um das Eine:
„Pause machen“, „innehalten“,
„sich von Innen neu gestalten“.
Soll ein Auto lange fahren,
dann wird man in all den Jahren,
ohne sich groß aufzuregen,
das geliebte Fahrzeug pflegen.
Soll die Freundschaft lange währen,
dann, das muss ich nicht erklären,
sind, auch wenn man drüber lacht,
wohl Geschenke angebracht,
und um der Gesundheit willen,
schluckt man sogar bittre Pillen …
Was tut man nicht alles so
für sein Leben und ist froh,
wenn gelingt, was man geplant.
Aber: Wie schon jeder ahnt,
ist dann, wenn man sterben muss,
ein für alle Male Schluss
mit dem, was ja ganz gut lief.
Irgendwie läuft dann was schief,
wenn bei allem, was wir machten,
wir nur an das Diesseits dachten.
„Vorsorge“ schreibt jeder groß,
doch man sollt´, wie sag´ ich´s bloß,
sich nicht nur auf das beschränken,
woran wir auf Erden denken.
Irgendwie, so sprech´ ich heiter,
geht das Leben schließlich weiter.
Wie, das liegt zu guter Letzt,
und ich finde, dass das „fetzt“,
auch an dem, was wir so machten
und wie wir an Zukunft dachten.
Dass wir das in Blick bekommen,
gibt es, so sei jetzt vernommen,
Zeiten, welche, man kann´s ahnen,
uns zu wecken und zu mahnen,
im Kalender vorgesehen.
Das sollt´ jeder Mensch verstehen.
„Violett“, so fing ich an,
das erinnert uns daran:
Es ist wieder mal so weit.
Ändert euch zur Fastenzeit!

Johannes Johne

(aus dem Gedankenflyer "Fastenzeit und Ostern 2013")

Dienstag, 5. Februar 2013

fastend, tastend

fastend
tastend
hinab steigen
in eigene Tiefen
den Dingen
auf den Grund gehen
zu Grunde gehen
von ganz weit unten
aufgerichtet werden
aufstehen
auferstehen
Halleluja
jubelnd
feiern
 
Andrea Rehn-Laryea

(Aus dem Gedankenflyer "Fastenzeit und Ostern 2013")

Montag, 4. Februar 2013

Neue lyrisch-meditative Texte zu Fastenzeit und Ostern

Zur bevorstehenden Fastenzeit sind von der katholischen Urlauberseelsorge im Bistum Hildesheim wieder Flyer mit lyrisch-meditativen Gedanken veröffentlicht werden. Klick auf die Bilder vergrößert sie.
 


Die Texte gibt es übrigens auch in Printversion. Mail genügt. Mit Quellenangabe dürfen sie im kirchlichen Bereich verwendet werden.

An den nächsten Tagen werden die Texte in je eigenen Posts veröffentlicht.

Mittwoch, 16. Januar 2013

Pilgern durch die Jahreszeiten 2013

Aktuelles zu den neuen Pilgerwegen rund um Salzhausen hier.

Bitte Platz nehmen!
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Neue Texte zu Fastenzeit und Ostern gesucht!

Für den neuen Gedankenflyer zu Beginn der Fastenzeit suchen wir wieder neue, lyrisch-meditative Texte. Sie sollten nach Möglichkeit nicht länger als 36 Zeilen (incl. Überschrift und Leerzeilen) sein. Wir verwenden nur selbstformulierte Texte und keine, für die wir Urheberrechte erwerben müssten.

Unterwegskalender - Vorwort

Wie im Advent an jedem Tag ein Text-Türchen.

Für Urlaubs- und Lebensreisen,

unterwegs und zu Hause,

auf fremden und vertrauten Wegen,

draußen und drinnen.

Jeden Tag im Juli und August

ein kleiner Gedanke zum Mitnehmen

in der virtuellen Hosentasche

auf den Urlaubs- oder Alltagsweg.