Dienstag, 24. Mai 2016

Familiengottesdienst zum Dreifaltigkeitsfest am 21.05.2016 (Jahreskreis C)

Versuch einer konkreten und situationsbezogenen Auslegung

Zum Hintergrund:

Alle zwei Monate feiern wir in St. Godehard in Amelinghausen einen Familiengottesdienst. Er wird von einem kleinen Team engagierter Frauen vorbereitet. Jedes Jahr trifft dieser Gottesdienst auf ein Vater-Kind-Wochenende, dass mit Fahrrädern aus Lüneburg anreist, bei uns im Pfarrgarten zeltet und das Gemeindehaus benutzt. Die Katechese wurde gezielt für diese Situation erstellt.

A, B und C sind Sprecherinnen aus dem Vorbereitungsteam, die anderen 4 Sprechrollen sind selbsterklärend. Beim Sprechen wurde teilweise improvisiert.


Katechese zum Dreifaltigkeitsfest, Samstag, 21.05.2016

A: Ok. Dreifaltigkeit. Was ist das? Mal so für Dummies.

B: Ich glaube, das Thema ist schwierig und nix für Dummies!

A: Aber worum geht es denn bei der Dreifaltigkeit?

C: Das hat etwas mit Gott zu tun, der der Schöpfer von allem ist und von Jesus „Vater“ genannt wird. Jesus ist auch Gott. Und der Heilige Geist, den wir Pfingsten gefeiert haben, ist auch Gott. Gott ist Vater, Sohn und Heiliger Geist. Gleichzeitig.

B: Beim Kreuzzeichen denken wir da ja auch immer dran und sagen: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

C: Amen. Genau.

B: Das Komplizierte daran ist, dass wir daran glauben, dass es nur einen Gott gibt. Aber gleichzeitig gibt es Vater, Sohn und Heiligen Geist. Also gibt es irgendwie drei Personen, die trotzdem doch nur eine sind.

A: Hm. Versteh ich nicht.

B: Ich sach ja: ist kompliziert.

C: Einzeln sind die drei gar nicht so kompliziert: Gott, der Vater ist der, der immer da ist, der immer da war und immer da sein wird. Er hat alles gemacht und passt auf uns auf.

A: Er kann auch gut zuhören. Denke ich zumindest, wenn ich bete.

B: Man kann sich voll auf ihn verlassen und ihm vertrauen, weil er eben immer da ist.

C: Und dann Jesus. Was fällt euch zu Jesus ein? Wer war Jesus und was hat er gemacht?

(Kinder fragen. Sonst antworten A + B abwechselnd)
  • Jesus ist Mensch geworden und hat als Mensch gelebt.
  • Jesus hat Kranke geheilt.
  • Jesus hat auf Gott vertraut.
  • Jesus war ein guter Geschichtenerzähler.
  • Jesus hat den Leuten davon erzählt, wie Gott ist und dass wir uns auf ihn verlassen können.
  • Jesus war irgendwann wieder weg. An Himmelfahrt haben wir gefeiert, dass er zurück zu seinem Vater gegangen ist.
C: Und jetzt zum Heiligen Geist. Was fällt euch zu dem ein?

A: Den haben wir Pfingsten gefeiert. Der ist wie Sturm und Wind und wie Feuer.

B: Der Hl. Geist ist irgendwie da, aber nicht greifbar. Der weht, wo er will.

A: Der ist überall und kennt keine Grenzen.

C: Der Hl. Geist kann unseren Blick weiten: An Pfingsten haben sich alle verstanden, obwohl sie nicht die gleiche Sprache sprachen.

A: Der Heilige Geist macht uns stark und mutig.

B: Irgendwie verbindet der Hl. Geist die Menschen untereinander und mit Gott. So wie an Pfingsten.

A: Ich mag den Hl. Geist! Der ist so überraschend!

(Sabine kommt von hinten in die Kirche.)

Sabine: Huhu! Was macht ihr denn hier? Party? Nee, für ne Party ist es hier zu ruhig. Also was macht ihr hier?

Gemeindemitglied: Wir feiern Gottesdienst, die Heilige Messe.

Sabine: Ach so. Also mit singen und beten und viel still sein und so. Richtig?

Gemeindemitglied: Ja, in etwa. Jeden Samstag treffen wir uns, um hier gemeinsam zu singen, zu beten, etwas aus der Bibel zu lesen und gemeinsam Eucharistie zu feiern, das Abendmahl.

Sabine: Ah! Ich verstehe. Und Sie sind jeden Samstag hier?

Gemeindemitglied: So weit ich das einrichten kann, komme ich jeden Samstag hier her.

Sabine: Das ist ja toll. Da kann man sich richtig auf Sie verlassen, wenn Sie immer da sind. Dann wissen Sie bestimmt auch sehr viel über diese Kirche?

Gemeindemitglied: Ja, von dieser Gemeinde hier weiß ich eine ganze Menge. Ich bin hier ja auch schon sehr lange.

Sabine: Und wie ist das, wenn ich ein Problem hätte: würden Sie mir dann helfen?

Gemeindemitglied: Ob ich sofort helfen könnte, weiß ich nicht. Aber ich wäre gerne für Sie da und würde erst mal gut zuhören.

Sabine: Danke! Das ist gut zu wissen, dass da jemand da ist!

(geht weiter zu jemanden vom Vater-Kind-Wochenende, nach Möglichkeit zu einem Kind oder Vater mit Kind. Fragen können frei beantwortet werden.) Und du bist auch jeden Samstag hier? Ist das denn nicht langweilig?

Kind: Nee, ich bin heute hier zu Besuch. Wir machen gerade ein Vater-Kind-Wochenende.

Sabine: Das klingt ja interessant! Und was macht ihr da so?

Kind: (ggf. frei erzählen oder:) Wir sind mit Fahrrädern von Lüneburg nach Amelinghausen gefahren. Und heute Nacht schlafen wir in Zelten.

Sabine: Wow! Die Fahrradfahrt war bestimmt anstrengend! Hattest du gar keine Angst, dass du das nicht schaffst?

Kind: Nein. Mein Vater ist ja auch dabei. Der passt schon auf, dass mir nichts passiert. Und wenn doch was passieren sollte, kann der ziemlich gut helfen und trösten.

Sabine: Du musst einen ziemlich tollen Vater haben, dass du dich so auf ihn verlässt! Wie lange bleibt ihr denn hier?

Kind: Noch bis morgen. Dann fahren wir zurück nach Hause.

Sabine: Dann wünsche ich euch eine gute Heimfahrt. Und hoffentlich kommt ihr bald mal wieder! (Geht zu Fabienne.) Und du? Bist du auch hier mit dem Vater-Kind-Wochenende?

Fabienne: Nein, ich bin aus Amelinghausen. Ich gehöre hier zu St. Godehard.

Sabine: Ach, dann gehst du auch jeden Samstag in den Gottesdienst?

Fabienne: Nein, eigentlich nicht. Eher dann, wenn hier etwas besonderes ist. Ich bin gerne bei den Familiengottesdiensten dabei. Die bereite ich auch manchmal mit vor.

Sabine: Das ist ja toll! Und wie bereitet man so einen Familiengottesdienst vor?

Fabienne: Man überlegt sich neue Ideen zu den Bibeltexten. Damit man die besser verstehen kann. Und man sucht Lieder aus, die Spaß machen, wenn man die singt.

Sabine: Das klingt ja ganz so, als würdest du hier frischen Wind reinbringen, wenn du da bist. Das gefällt mir! (Geht zum Vorbereitungsteam.) Und warum steht ihr hier vorne?

A: Wir haben gerade über „Dreifaltigkeit“ nachgedacht. Aber das ist ganz schön kompliziert.

B: Da geht es so um Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist. Dass die irgendwie verschieden sind, aber trotzdem nur ein Gott.

Sabine: Hm. Klingt wirklich schwierig. Aber auch interessant. Und vor allem habt ihr hier voll die interessanten Leute im Gottesdienst!

C: Interessante Leute? Was meinst du?

Sabine: Da gibt es welche, die immer da sind. Auf die man sich verlassen kann. Die den Überblick haben, was hier so läuft und bei Problemen helfen würden.

C: Stimmt. Die sind total wichtig!

Sabine: Und dann gibt es die, die hier eine kleine Zeit verbringen, wie die Leute vom Vater-Kind-Wochenende. Die haben voll spannende Sachen zu erzählen. Und von denen kann man lernen, aufeinander zu vertrauen.

A: So hab ich das noch gar nicht gesehen. Die kommen einfach nur jedes Jahr, sind hier und dann wieder weg. Aber es ist immer wieder toll, dass die zu uns kommen!

Sabine: Und dann gibt es noch solche tollen Leute wie die Fabienne. Man weiß nicht genau, wann sie kommen. Sie kommen und gehen, wie sie wollen. Aber wenn sie da sind, bringen sie frischen Wind mit. Und man freut sich über sie und die ganze Lebendigkeit, die sie mitbringen.

B: Und alle zusammen feiern wir hier zusammen Gottesdienst. Als eine große Gemeinschaft.

A: Weißt du was?

B: Nee.

A: Das mit der Dreifaltigkeit ist vielleicht doch nicht so kompliziert?

C: Hä??? Wie kommst du denn jetzt daaa drauf?

A: Na, wenn wir hier zusammen Messe feiern, sind wir eine große Gemeinschaft. Eine Gemeinde. Wir sind eins. Aber wir sind trotzdem verschieden.

B: Du meinst, wie Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist?

A: Ja! Hier gibt es die Verlässlichen, die immer da sind. So wie Gott immer da ist!

B: Ich verstehe! Und es gibt die, die uns zeigen, wie man vertrauen kann und die tolle Geschichten zu erzählen haben.

C: Fast so wie Jesus …

A: Und dann noch die, die immer mal wieder hinein schneien und frischen Wind mitbringen. Über die man sich freut, weil sie so lebendig sind.

B: Fast so wie der Heilige Geist …

C: Das würde ja heißen, hier in diesem Gottesdienst können wir etwas davon erfahren, was das ist, diese Dreifaltigkeit. Wir sind verschieden, aber doch eine große Gemeinschaft und Einheit.

A: Wir sind viele und gleichzeitig eins.

B: Das finde ich toll. Wir sind hier ein bisschen so wie die Dreifaltigkeit.

C: Und Gott ist ein bisschen so wie wir. Eine Gemeinschaft von drei verschiedenen. Das muss man erst mal verdauen!

B: Ich finde es ein schönes Bild, unsere Gemeinschaft hier mit einem so schwierigen Thema zusammen zu bringen. Vielleicht ist es mit der Dreifaltigkeit nicht zu 100% genau.so. Aber wir brauchen solche Vergleiche. Und ein bisschen Geheimnis rund um Gott Vater, Sohn und Heiligem Geist darf auch bleiben. Amen.

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