Montag, 23. Februar 2015

Meditative Bildbetrachtung zum Weltgebetstags-Titelbild 2015

Quelle: Weltgebetstag
Auf dem diesjährigen Weltgebetstags-Titelbild
eine starke Sonne,
- wie ein prächtiger Sonnenauf-
oder -untergang am Meer -
eine Sonne, die alles durchstrahlt,
den dunkelblauen Himmel durchbricht
und erröten lässt.
Diese Sonne rückt
sechs Flamingos und ein türkisblaues Meer
in ganz besonderes Licht.
Ein unglaublich farbenfrohes Bild!

Mosaikartig die Sonne in ihrem Mittelpunkt.
Vielteilig, brüchig,
wie die Federn der rosa Vögel.
Während die Sonne
geradezu vor Lebenskraft explodiert,
strahlt Ruhe aus
vom Wappentier der Bahamas,
den sechs Flamingos,
die ihre Köpfe tief zum Wasser neigen.

Ganz unten im Bild bricht das Meer auf.
Unter der Wasserdecke verborgen
schauen zwei Füße hervor,
gelb-gold im Licht eines Sonnenstrahls.
Barfuß, nackt, verletzlich.

Etwas steckt dahinter:
hinter diesem Weltgebetstags-Bild
- und unserem romantischen Urlaubsbild
von den Bahamas.
Es steckt etwas dahinter:
hinter der Schöpfung,
hinter ihrer Schönheit,
hinter der Oberfläche unseres Lebens.

Die Natur der Bahamas,
die Schöpfung und unser Leben:
brüchig und voller Sehnsucht
nach Heilsein und Heilung.
Rosa nicht nur die Flamingofedern auf dem Bild,
sondern auch die Korallen
unter den vielen Inseln.
Schön sind sie - aber auch verletzlich.
Bedroht vom Ansteigen der Meere
und nicht nur sie,
sondern alle Natur
und die Menschen.

Flamingos:
auf den Bahamas stehen diese Vögel symbolisch
für die Seelen der Menschen.
Die Brüchigkeit ihrer Federn möglicherweise hier als Bild
für sechs große Probleme
der Frauen, die dort leben,
ihre Hoffnungen und Sehnsüchte:

Für die Brüchigkeit des Lebens der Armen
und ihr Verlangen, Fülle zu erleben.

Für die Sehnsucht jener,
die von häuslicher Gewalt betroffen sind,
auf Überwindung ihrer Scham.

Für den Wunsch von Migrantinnen,
willkommen und mittendrin zu sein.

Für die Suche jugendlicher Mütter
nach Unterstützung und Begleitung
beim eigenen Erwachsenwerden
und der Erziehung ihrer Kinder.

Für das Verlangen
der an HIV und Aids Erkrankten,
zur Gemeinschaft dazu zu gehören.

Und für die Hoffnung
von an Brustkrebs erkrankten Frauen
auf Heilung und Leben.

Sechs Flamingos,
verbeugen sich tief
und trinken.

Es steckt etwas dahinter.
Auch hinter allem Leid.
Die Sonne verbunden
mit den gold-gelben Füssen:
vielleicht eine Fußspur dessen,
der als Licht der Welt
unser Leben
und das Leben der Frauen auf den Bahamas
durchstrahlen und hell machen will.
Fußspuren dessen,
der anderen die Füße
mit Wasser gewaschen hat.
Lebendiges Wasser um diese besonderen Füße,
das sich anbietet,
zur Quelle eines Lebens in Fülle zu werden.

Ein paradiesisches Bild
mit viel dahinter.
Mit kraftvoller Lebensfreude,
verdecktem Leid
und durchbrechender Hoffnung.
Für uns, die Frauen auf den Bahamas
und Menschen in aller Welt.

Andrea Rehn-Laryea

(Zusammengestellt nach Gedanken und Ideen der ökumenischen Weltgebetstags-Vorbereitungsgruppe Amelinghausen mit Frauen aus den Gemeinden Hippolit, Pella und  St. Godehard)

Unterwegskalender - Vorwort

Wie im Advent an jedem Tag ein Text-Türchen.

Für Urlaubs- und Lebensreisen,

unterwegs und zu Hause,

auf fremden und vertrauten Wegen,

draußen und drinnen.

Jeden Tag im Juli und August

ein kleiner Gedanke zum Mitnehmen

in der virtuellen Hosentasche

auf den Urlaubs- oder Alltagsweg.