Montag, 18. Februar 2013

Geistliches bei #Kirchehoch2

Mit einem großen Gottesdienst beginnen und enden in der Regel große kirchliche Veranstaltungen, egal ob evangelisch, katholisch oder ökumenisch. Auch kleinere Konferenzen werden meist von Gebeten gerahmt, die ich eher als Pflichterfüllung empfinde. Zu oft haben diese gottesdienstlichen Feiern wenig mit dem sich Anschließenden zu tun, sind nur eine lieblose Aneinanderreihung von auf die Schnelle zusammen gesammelten Bibel- und Gebetstexten, Psalmen und Liedern, weil zu einem kirchlichen Rahmen eben auch das gemeinsame Gebet gehört.

Beim Hannoveraner Kongress habe ich das erfreulich anders erlebt: gemeinsame Gebete, die sich sehr organisch in den Tagesablauf einfügten, sorgfältig gewählte Worte, die das Tun der Teilnehmenden ins Wort brachten und deuteten, unterstrichen von Licht und Musik. Es war durchgängig spürbar, dass Texte, Musik, Licht und Gesang sorgsam durchdacht und beinahe liebevoll ausgewählt, mit Blick auf das Thema des Kongresses und die Teilnehmenden neu formuliert und auf einander abgestimmt waren.

Zum Beispiel das Kongressgebet:

Hier sind wir, Gott,
als Menschen, die zu deiner Kirche gehören,
zu der einen Kirche, die wir glauben und bekennen.
Gott, teile deine Sehnsucht,
deinen Aufbruch, deine Zukunft mit uns.
Nimm uns hinein in deine Bewegung zu den Menschen.
Lass uns die Zukunft deiner Kirche sehen
und hier miteinander beginnen.
Amen.

Das Anliegen des Kongresses wurde so immer wieder in Worte gefasst und vor Gott getragen.

Die Lieder: Auf Twitter wurde die Studiogruppe Baltruweit bereits mehrfach kritisiert. Auch mir hat nicht alles gefallen. Originell fand ich die flotte Intonation sonst eher getragener, um nicht zu sagen: lahm, gesungener Gesangbuchlieder. Die Gospel- und Taizeplagiate dagegen hätte ich lieber in der Originalversion gesungen. Das ist aber ganz sicher Geschmackssache.

Über die gesamte Kongressdauer gab es auch mehrere Räume für Stille und Gebet. Zwei davon habe ich wahrgenommen, letztlich fehlte aber die Zeit, ihr Angebot auszukosten und im Trubel aufzutanken. Auch sie machten deutlich, dass sich alle Elemente des Kongresses als ein geistliches Tun verstanden wussten.

Dadurch, dass die Gebete immer wieder in die Tagung, auch die Workshops und Foren, eingeflochten waren und dass es neben Räumen für Vortrag und Gespräch solche für Schweigen und Gebet gab, empfand ich den gesamten Kongress als von Anfang bis Ende vom Gebet durchdrungen. Eine sehr angenehme und stimmige Erfahrung, für die ich sehr dankbar bin!

Alle Andachten stehen übrigens hier.

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