Dienstag, 6. Oktober 2015

"Jetzt guck' doch mal entspannt!" Lese-Tipp

Auf zeit-online steht eine Glosse, an der leider viel Wahres dran ist über ein nicht sehr erholsames Urlaubsverhalten. Hier die zusammenfassenden Zeilen:
Der Klick auf das Zitat führt zum ganzen Text. Lesen, drüber nachdenken und evtl. Konsequenzen für den eigenen Urlaub daraus ziehen.

Freitag, 4. September 2015

Familiengottesdienst zum 23. Sonntag im Jahreskreis B, Amelinghausen, St. Godehard

Zur Einführung:

Augen sehen, Lahme gehen, Stumme grüßen.
Davon haben wir eben gesungen.
Um einen, der nicht reden kann, geht es heute auch im Evangelium.
Der kann nicht sprechen, weil er nicht hören kann.
Hören ist sehr wichtig.
Warum, das möchten wir kurz mit euch und Ihnen ausprobieren.

(a) Hinter einem Tuch werden Geräusche gemacht und müssen erraten werden.
  • Schellen
  • Wasser
  • Tür abschließen (Sakristei)
  • Flöte?
  • Weihrauchfaß
  • Oceandrum

(b) Hören ist wichtig. Gut, wenn wir gute Ohren haben!
Aber wie ist das, nichts zu hören?
Auch das wollen wir ausprobieren.
Gleich werdet ihr eure Ohren zu halten
und wenn ich dieses Zeichen mache ...
könnt ihr die Hände wieder von den Ohren nehmen.
Haltet euch mal die Ohren zu.

Jeweils auf ein Kind zugehen:

  • Hallo, ich bin ... Möchtest du mein Freund/meine Freundin sein?
  • Ich brauche ganz dringend eine Toilette. Kannst du sie mir zeigen?
  • Mir geht es schlecht! Bitte hilf mir!

Ohren öffnen.

Habt ihr mit verschlossen Ohren verstanden, was ... von euch wollte?

Gut hören können ist wichtig. Aber manchmal können und wollen wir nicht hören. Gott kann uns helfen, wenn unsere Ohren verschlossen sind. Davon hören wir heute in diesem Gottesdienst.




Einführung in die Lesung:

Wie war das wohl damals bei Jesus und seinen Freunden?
Viel Zeit haben sie miteinander verbracht.
Sie sind gewandert.
Haben viel geredet, gebetet und miteinander gegessen.
Vielleicht haben sie auch Geräuschraten gespielt,
so wie wir hier eben.
Sicher haben sie abends zusammen um ein Feuer gesessen
über den Tag nachgedacht
und sich Geschichten erzählt.
Vielleicht haben sie über wichtige Texte geredet,
die sie im Gottesdienst, in der Synagoge gehört haben.
Stellt euch mal vor, wir sitzen jetzt auch um so ein Feuer,
zusammen mit Jesus, seinen Freundinnen und Freunden,
und jemand erzählt oder liest etwas aus einem ganz alten Buch vor.
Von einem Propheten, der Mut machen will.
Der sagt: einmal wird alles gut werden.
Gott wird alles gut machen.
Und dann beschreibt er,
was alles gut werden wird.
Wer von den Kindern mag, kann sich um das Feuer setzen
und dort bis zur Gabenbereitung bleiben.


Lesung: Jesaja 35,4-7a

Sagt den Verzagten:
Habt Mut, fürchtet euch nicht!
Seht, hier ist euer Gott!
Die Rache Gottes wird kommen und seine Vergeltung;
er selbst wird kommen und euch erretten.
Dann werden die Augen der Blinden geöffnet,
auch die Ohren der Tauben sind wieder offen.
Dann springt der Lahme wie ein Hirsch,
die Zunge des Stummen jauchzt auf.
In der Wüste brechen Quellen hervor,
und Bäche fließen in der Steppe.
Der glühende Sand wird zum Teich
und das durstige Land zu sprudelnden Quellen.

Zwischengesang: Gib uns Ohren zum Hören


Einführung zum Evangelium:
Stellt euch vor:
Nachdem wir mit Jesus und seinen Jüngerinnen und Jüngern
am letzten Abend den Mut-Text von Jesaja gehört haben,
sind wir heute gemeinsam unterwegs.
Wir wandern. Wir erzählen.
Wir kommen an einen See, den See von Galiläa.
Und dann passiert das:

Evangelium: Mk 7,31-37
(in kindgerechter Fassung. Nach: Eleonore Reuter (Hrsg.), Kinder- und Familiengottesdienste. Lesejahr B. S. 220f. Überarbeitet.)

Jesus zieht durch das Land, geht zu den Menschen in ihre Dörfer und Städte.
Die Menschen öffnen ihre Türen und Häuser und kommen heraus.
Sie wollen Jesus sehen, sie wollen ihn hören,
sie wollen ihn anfassen, denn sie spüren,
von Jesus geht eine große Kraft aus, die Heilt und gesund macht.

Als Jesus wieder einmal durch das Land zieht,
bringen die Menschen einen Mann zu Jesus, der konnte nicht hören. (...)
Er hört die Menschen nicht sprechen, die Vögel nicht singen.
Er hört nicht „Bitte“ und nicht „Danke“,
weder seinen Namen, noch „Ich hab dich gern“.
Der Mann ist gehörlos. Früher sagte man dazu:er ist taub.
Bei ihm ist es still wie im Grab, totenstill.
Und – er kann nicht sprechen.
Die Leute sagen: Seine Zunge ist gefesselt.
Sein Mund ist verschlossen, er ist stumm. (...)
Er kann seinen Namen nicht sagen, nicht Danke und nicht Bitte.
Früher nannte man solche Menschen taub-stumm.

Diesen Mann bringen die Leute zu Jesus und bitten:
„Berühre ihn! Mach ihn gesund!“
Jesus nimmt ihn beiseite, von der Menge weg,
legt ihm die Finger in die Ohren
und berührt dann die Zunge des Mannes mit Speichel.
Danach blickt er zum Himmel auf, seufzt
und sagt zu ihm: „Effata!“ - das heißt: „Öffne dich!“
Sogleich öffnen sich seine Ohren, (...)
seine Zunge wird von der Fessel befreit, er kann richtig reden.
Was sagt er? ... Was hört er? ...

Jesus verbietet ihnen, jemand davon zu erzählen.
Doch je mehr er es ihnen verbietet, desto mehr reden sie darüber.
Die Leute staunen, sie loben Gott und sagen:
Gott macht alles gut.
Er macht, dass die Tauben hören und die Stummen reden.


Katechese:

Am Abend, nachdem der Gehörlose geheilt wurde, sitzen wir alle wieder mit Jesus um das Feuer. Drei Jünger unterhalten sich.

A: Man bin ich müde!

B: Wir sind ganz schön weit gewandert!

C: Aber schön ist es hier am See von Galiläa!

A: Ich muss immer noch an den Mann denken.

B: An den Gehörlosen, der nichts hören konnte
und der auch nicht verständlich sprechen konnte?

A: Ja! Wie glücklich der war, als er plötzlich hören konnte.
Und wie er das allen erzählen musste, immer wieder und wieder.

C: Der kann stolz sein, dass er so tolle Freunde hat.
Und dass die ihn zu Jesus gebracht haben.

B: Ich fand toll, dass Jesus nicht nur Effata! gesagt hat,
sondern dem Gehörlosen auch mit Zeichen gezeigt hat, was er da macht.

C: Als Jesus die Ohren des Gehörlosen berührt hat,
wusste der schon mal, „Jetzt geht es um mich und darum,
dass ich so oft ausgeschlossen bin,
weil ich nicht mitbekomme, was um mich herum geschieht.“

A: Und dann hat Jesus die Zunge berührt.
Und als er zum Himmel hoch sah, konnten wir alle sehen:
für Jesus hat das, was jetzt geschieht, mit seinem Vater, mit Gott zu tun.

B: Jesus ist schon ein ganz besonderer Mensch.
Der macht, dass sich die Ohren von Gehörlosen öffnen.

C: Jetzt bekomme ich eine Gänsehaut.

A: Hä??? Warum???

C: Erinnert ihr euch an gestern Abend?

B: Ja, wieso? Da saßen wir auch so wie heute ums Feuer.

C: Da haben wir doch über diesen Text vom Propheten Jesaja geredet.

A: Jetzt wo du es sagst, erinnere ich mich.
„Gott selbst wird kommen und euch erretten.“

Hieß es da.

„Dann werden die Augen der Blinden geöffnet,
auch die Ohren der Tauben sind wieder offen.
Dann springt der Lahme wie ein Hirsch,
die Zunge des Stummen jauchzt auf.“

B: Mensch, jetzt krieg ich auch eine Gänsehaut.
Genau so etwas haben wir ja heute erlebt!
Ein Gehörloser, oder wie man früher gesagt hat: ein Tauber,
kann wieder hören.

A: und er kann sprechen. Richtig verständliche Worte.

C: So etwas macht Gott, wenn er kommt, sagt Jesaja.

B: Gott ist also gekommen. Er ist da.

A: Wenn wir mit Jesus zusammen sind, ist Gott da.

C: Dann können Gehörlose plötzlich hören,
und Menschen mit einer Sprechbehinderung
können klar und deutlich sprechen.

B: Und Gott heilt auch unsere Ohren.

C: Wie meinst du das denn jetzt???

B: Diesen Text vom Propheten Jesaja haben wir doch schon tausendmal gehört.
Also mit den Ohren.
Aber was das wirklich heißt, haben wir erst jetzt verstanden.
Jesus hat auch unsere Ohren geöffnet!

A: So habe ich das noch nie gesehen!

B: Und Jesus öffnet uns auch die Augen. Damit wir sehen, wo jemand Hilfe braucht.
So wie die Freunde von dem Gehörlosen.

C: Die Freunde haben nicht nur mit den Ohren von Jesus gehört
und in ihrem Herzen verstanden, was Gott will,
die haben sogar gehandelt und ihren Freund zu Jesus gebracht.

A: Wenn wir das jetzt ein wenig besser verstehen,
sind also auch wir heute ein bisschen von Jesus geheilt worden:

B: Wir haben mit unseren äußeren Augen gesehen
und mit unseren äußeren Ohren gehört,
wie der Kranke gesund geworden ist.

C: Und tief in unserem Inneren, in unserem Herzen
haben wir etwas Neues gelernt:
Jesus kann unsere Ohren öffnen für Menschen, die uns brauchen.
Jesus kann unsere Ohren auch öffnen für die leise Stimme von Gott,
die in unserem Herzen spricht.

A: Überall da, wo jemand plötzlich offene Ohren und Augen bekommt,
wo jemand neu und besser versteht, was Gott will,
und wo jemand deshalb froh wird,
Kraft bekommt, in Bewegung gerät und so handelt wie Jesus,
da beginnt das Reich Gottes.

B: So wie es schon Jesaja gesagt hat:
Wo Taube hören und Stumme reden,
da ist Gott uns ganz nah.
Dann hat Gott unter uns schon sein Haus gebaut,
dann wohnt er schon unserer Welt.
Amen.

Montag, 20. Juli 2015

Gottesdienst und Meditation

Zu einem neuen Gottesdienstformat für die Kreuzkirche lädt Pastor Bernd Skowron nicht nur Menschen vom Bockelsberg ein, sondern aus Stadt und Landkreis [Lüneburg, Anm.d.Red.]. Am kommenden Sonntag um 10 Uhr in der Röntgenstr. 34 „wird nicht ein bisschen meditativ Gottesdienst gefeiert,“ erklärt Bernd Skowron, „es soll viele Momente der Stille geben, in denen jeder bei sich selbst und vor Gott ankommt, der sich darauf einlassen möchte.“ Statt einer Predigt wird er Texte von Theologen wie Sören Kierkegaard, Franz von Sales oder Lothar Zenetti kommentieren und danach den Raum für Stille öffnen. Die Konzertpianistin Maria A. Hörner musiziert am Steinway-Flügel.
Kollege Bernd Skowron, Pastor und Meditationsbeauftragter aus Lüneburg, bat in einer Mail um Weitergabe dieser Information. Das mache ich sehr gerne!

Freitag, 17. Juli 2015

Hautnah dabei

(Dieser Text ist die ungekürzte Fassung für die Radioandacht "Himmel und Erde" am 17. Juli 2015 um 09.20h auf NDR 1, Radio Niedersachsen.)

So soll die Lüneburger Heide aussehen: Unter blauem Himmel eine lila blühende Landschaft. Ein paar Wacholder dazwischen. Birken rechts und links am Weg. Hin und wieder ein Findling. Und natürlich eine große Heidschnuckenherde mit Hütehunden und Schäfer oder Schäferin.

Dabei gibt es nur wenige wirklich große Heideflächen und noch weniger Heidschnucken-Herden. Finanziell lohnt sich der Aufwand kaum. Für die Landschaftspflege sind die Schnucken allerdings äußerst wichtig: Sie halten die Heide kurz und fressen junge Bäumchen. Außerdem zerreißen sie mit ihren Beinen die Spinnennetze im Heidekraut. So können die Bienen Nektar sammeln.

Mit etwas Glück trifft man auf eine solche Schnuckenherde. Am Wilseder Berg hatten wir mit einer Frauenpilgergruppe einmal ein ganz besonderes Erlebnis. Ein kleines schwarzes Lamm hatte sich verlaufen. Es lief durch die Heide und blökte jämmerlich nach seiner Mutter. Ein paar Einheimische versuchten es einzufangen. Aber sie hatten keine Chance. Das Lamm war einfach zu schnell. Immer weiter lief es in die Heide hinein. Um das Lamm nicht noch stärker zu verschrecken, sollte unsere Pilgergruppe stehen bleiben.

Der Schäfer war bereits informiert. Die Herde war allerdings noch weit entfernt. Wir mussten also warten. Irgendwann konnten wir die Herde hören. Erst leise, dann immer lauter. Plötzlich war das Lamm völlig verändert. Es blökte wie schon zuvor. Aber jetzt bekam es eine Antwort. Das Lamm wollte nur noch … zu seiner Schnuckenmutter. Bald schon lief es seiner Herde entgegen und verschwand mittendrin.

Durch dieses Erlebnis hatten wir mit unserer Pilgergruppe viel Zeit verloren. Aber das war es wert. Hautnah hatten wir ein Gleichnis Jesu … miterlebt. Ein Hirte war tatsächlich mit seiner ganzen Herde umgekehrt, um ein kleines, verlorenes Schaf wieder einzusammeln. Das war ein Gänsehautmoment. Auch ein Wort aus dem 23. Psalm war plötzlich ganz aktuell: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“ Wenn schon der Schäfer einer Schnuckenherde sich so gut um seine Tiere sorgt, um wie viel mehr dürfen wir dies Gott zutrauen!

Doch nicht nur Schäfer und Schäferinnen sind Hirten im Sinn der Bibel: Da sorgen sich Eltern um ihre Kinder. Lehrerinnen und Lehrer um ihre Klassen. Wie der gute Hirte kümmern sich Menschen umfänglich um jene, die ihnen anvertraut sind. Sie sind sogar bereit, hinterher zu laufen, wenn jemand einen falschen Weg eingeschlagen hat. Auch wenn das Zeit und Energie kostet. Aber nur so wird Leben möglich oder sogar gerettet.

Donnerstag, 16. Juli 2015

Eine Kraftquelle

(Dieser Text ist die ungekürzte Fassung für die Radioandacht "Himmel und Erde" am 16. Juli 2015 um 09.20h auf NDR 1, Radio Niedersachsen.)

Zwischen Bispingen und Amelinghausen liegt der kleine Ort Schwindebeck. Hier entspringt ein kleiner Fluss: der Schwindebach. Kaum jemand kennt Schwindebeck. Hier wohnen nur wenige Leute. Auch vom Schwindebach wissen nur wenige. Er ist nicht einmal 5 km lang und trotzdem etwas ganz Besonderes: seine Quelle ist die zweitgrößte in Niedersachsen!

Ich bin gerne an der Schwindebachquelle. Sie sieht aus wie ein kleiner Tümpel mitten im Wald. Das Wasser ist kristallklar. Die drum herum stehenden Bäume spiegeln sich auf der ruhigen Wasseroberfläche. Auf dem sandigen Grund wachsen nur einzelne Algen. Sie sehen aus wie im Wasser treibende, braune Wattebäusche. Um die Quelle herum wächst viel saftiges Grün. Die Quelle selbst ist still, nur der Bach, der hier entspringt, plätschert leise.

Ich schaue auf die Schwindequelle und bin immer wieder fasziniert: Unter der Wasseroberfläche sprudelt das Wasser sichtbar aus dem Boden. Dort sieht es fast so aus, als würde der Sand unaufhörlich kochen. Mehr als 20 Badewannen könnte man jede Minute mit dem Quellwasser füllen. Allerdings wäre es sehr unangenehm, darin zu baden: das Wasser ist kalt und hat das ganze Jahr über eine Temperatur von nur 9°.

Viele Leute kommen immer wieder gerne an diesen besonderen Ort. Sie verlassen wie ich ihren turbulenten Alltag für ein paar Minuten, um der Quelle beim Sprudeln zuzusehen. Hier kann ich gut ruhig werden und nachdenken. Oder einfach nur schauen. Hier kann ich innerlich auftanken und mich erfrischen lassen. Einfach nur da sein.

Beim Blick ins Wasser erinnere ich mich an Menschen, mit denen ich schon hier war. Mit einer Pilgergruppe haben wir uns hier an unsere Taufe erinnert. Und mit einer Freundin aus Wien habe ich an der Quelle geschwiegen. Es sind schöne Erinnerungen, wenn ich an der Schwindebachquelle stehe. Sie geben mir Energie für meinen Alltag. Und so ist dieser kleine Tümpel im Wald für mich mehr, als nur eine beliebige Stelle, an der eben Wasser aus der Erde sprudelt. Dieser kleine, stille Ort ist für mich zu einer Kraftquelle geworden.

Überall gibt es solche Orte, die Menschen Kraft geben. Unterschiedlichste Stellen laden ein zum Innehalten und Auftanken. Etwa die Bank im Park mit Blick auf den Springbrunnen. Der stille Augenblick in einer Kirche oder der Liegestuhl im Garten. Einen solchen Ort und einen Moment wie an der Schwindebachquelle, einen Platz an dem Sie aufatmen und auftanken können: den wünsche ich Ihnen!

Mittwoch, 15. Juli 2015

Die Hillige Eeke

(Dieser Text ist die ungekürzte Fassung für die Radioandacht "Himmel und Erde" am 15. Juli 2015 um 09.20h auf NDR 1, Radio Niedersachsen.)

Wer in der Heide mit offenen Augen unterwegs ist, wird manchen beeindruckenden Baum entdecken. In Müden an der Örtze steht zum Beispiel die „Hillige Eeke“, die heilige Eiche. 20 Meter ist sie hoch. In einem Wohnhaus müsste man in den 8. Stock steigen, um über sie hinweg sehen zu können. Und dick ist sie! Als Kinder haben wir uns an den Händen gehalten, um einmal um sie herum zu fassen. Dafür brauchten wir mindestens 5 oder 6 große und kleine Leute. 600 Jahre soll sie alt sein. Als Christoph Kolumbus Amerika entdeckte, war sie also schon etwa 100 Jahre alt.

Die Hillige Eeke hat eine mächtige Krone. Gewaltige Äste strecken sich in den Himmel. Bei Regen wird man darunter kaum nass. Wie riesig ihre Wurzeln sind, kann man nur ahnen. Diese Eiche wirft so schnell kein Sturm um!

Hier an der Hilligen Eeke verstehe ich gut, dass Menschen mit Bäumen verglichen werden. Wie eine starke Eiche brauche ich feste Wurzeln, um die Stürme des Lebens gut zu überstehen. Meine Familie, meine Freundinnen und Freunde können solche Wurzeln sein, die mir Halt geben. Gläubige Menschen sagen manchmal: „Ich bin verwurzelt in meinem Glauben an Gott. Und ich gehöre zu einer Gemeinschaft. Im besten Fall werde ich von ihr mitgetragen. Das gibt mir Kraft.“

Mit starken Wurzeln können Bäume und Menschen gut wachsen. Manchmal bricht im Sturm ein Ast vom Baum. Uns Menschen trifft ein Schicksalsschlag. Dennoch: die Lebenskraft aus den Wurzeln heraus bleibt erhalten. Selbst ein Baumstumpf kann noch austreiben.

Ein Baum verbindet Himmel und Erde mit seinen Wurzeln und seiner Krone. Auch das ist ein Symbol für uns Menschen: Wir orientieren uns an etwas Höherem. Wir streben nach dem, was uns wichtig ist. Gläubige richten ihr Leben aus auf Gott.

Der Prophet Jeremia schreibt in der Bibel: „Gesegnet ist jede Frau und jeder Mann, die auf Gott vertrauen und deren Rückhalt Gott ist. Sie sind wie Bäume, am Wasser gepflanzt, zum Wasserlauf strecken sie ihre Wurzeln hin. Dass Hitze kommt, fürchten sie nicht, sie behalten ihr Laub. Auch in einem Dürrejahr sind sie ohne Sorge, sie hören nicht auf, Frucht zu tragen.“ (BigS)

Achten Sie bei Ihrem nächsten Spaziergang doch mal auf Bäume. Möglicherweise entdecken Sie auch so ein mächtiges Exemplar wie die Hillige Eeke in Müden an der Örtze. Aber auch bei jedem anderen Baum können Sie sich fragen: Was sind meine Wurzeln? Was trägt mich? Und wohin möchte ich wachsen?

Dienstag, 14. Juli 2015

Bienen in der Kronsbergheide

(Dieser Text ist die ungekürzte Fassung für die Radioandacht "Himmel und Erde" am 14. Juli 2015 um 09.20h auf NDR 1, Radio Niedersachsen.)

Noch etwa zwei Wochen, dann ist es wieder so weit: Die Heide blüht! Viele Leute verbringen dann gerne einen Tag in der weiten, violetten Landschaft. Sie wandern oder fahren mit dem Fahrrad durch die sanften Hügel. Sie reiten oder schaukeln mit einer Kutsche über die sandigen Wege.

Ohne Auto wirkt die Landschaft intensiver: Der Wind streift die Haut. Die Augen freuen sich am Violett. Lerchen und andere Singvögel geben ein kostenloses Konzert. Und mit einer guten Nase kann ich sogar den zarten Duft der Heideblüten erschnuppern. Dieser süße Duft lockt unzählige Bienen und andere Insekten an. Besonders im Spätsommer finden sie hier reichlich Nektar. Ganze Bienenvölker werden deshalb gezielt in die Heide gebracht.

In der Kronsbergheide bei Amelinghausen kann man einen Bienenstand mit mehreren Bienenstöcken sehen. In sicherem Abstand, vom Weg aus. Die Bienen produzieren hier im August und September den etwas herben Heidehonig für ein leckeres Frühstücksbrötchen oder den Tee.

Bienen sind fleißig. Für ein einziges Glas Honig müssen sie fast zwei Mal um die Erde fliegen. Sie sammeln mühsam von Blüte zu Blüte. Machen Bienen eigentlich auch mal Pausen? Klar, sie schlafen sogar. Junge Bienen arbeiten im Bienenstock. Sie machen oft kleine Nickerchen. Die älteren Bienen dagegen sind viel unterwegs. Im Bienenstock schlafen sie meist länger an einem Stück.

Bienen können ihre Kräfte sehr gut einteilen. Bevor sie zu einem Sammelflug aufbrechen, fressen sie genug. Das reicht, bis sie wieder Nektar sammeln können. Davon ernähren sie sich zum Teil auf dem Rückflug. Aber den Überschuss bringen sie nach Hause. Davon nimmt dann der Imker und füllt ihn für uns in Gläser.

Von den Bienen können wir lernen: Auch wir Menschen müssen unsere Kräfte gut einteilen. Wir brauchen Energie: nicht nur für den Körper, sondern auch für Geist und Seele. Wir brauchen regelmäßige Pausen im Alltag. Dann reicht die Kraft. Vielleicht bleibt sogar noch etwas übrig. Dann kann ich sie anderen weiter geben. Zum Beispiel bei einer ehrenamtlichen Aufgabe. Auch von Jesus wird immer wieder erzählt, dass er sich zurück gezogen hat. Alleine oder mit seinen Jüngerinnen und Jüngern tankte er auf in der Abgeschiedenheit.

Und wenn gerade keine Zeit ist für eine ausgiebige Pause? Dann gibt vielleicht ein Löffel mit Heidehonig einen kleinen Kraft-Kick. Und schenkt eine Ahnung von dem wundervollen Land, das die Bibel uns verspricht: Ein Land, in dem Milch und Honig fließen.

Montag, 13. Juli 2015

Was Kirchen erzählen

(Dieser Text ist die ungekürzte Fassung für die Radioandacht "Himmel und Erde" am 13. Juli 2015 um 09.20h auf NDR 1, Radio Niedersachsen.)

In der Lüneburger Heide haben wir viele schöne Kirchen. Uralte kleine Feldsteinkirchen, wie St. Magdalenen in Undeloh und große alte Backsteinkirchen, wie die Stadtkirche in Celle. Aber auch neuere Kirchen lohnen einen Besuch. Die meisten wurden errichtet für die Katholikinnen und Katholiken, die nach Flucht und Vertreibung in der Lüneburger Heide eine neue Heimat gefunden hatten.

Die katholische Kirche St. Marien in Egestorf ist eine dieser Kirchen. Sie besitzt keine berühmten Kunstgegenstände. Auch kein Gold und Glitzer. St. Marien ist eher unscheinbar. Aber sie hat viele bunte Glasfenster mit Darstellungen aus dem Leben der Mutter Jesu. Besonders eindrucksvoll finde ich das große Fenster vorne links neben dem Altar. Wenn die Sonne hindurch scheint, leuchtet der Raum in bunten Farben.

Zwei Menschen sind auf diesem Fenster zu sehen, fast lebensgroß. Ein Mann und eine Frau. Die Frau trägt ein blaues Kleid. Sie sieht sorgenvoll aus und schmiegt sich eng an den Mann, der einen großen Stock in der linken Hand hält. Beide sind unterwegs. Hinter ihnen sind kleine Häuser angedeutet.

Die Szene erinnert an Maria und Josef auf ihrem Weg nach Betlehem, wo Jesus geboren wurde. Sie haben keine Bleibe für die Nacht. Sie sind fremd und auf die Hilfe der einheimischen Bewohner angewiesen.

Das Fenster zeigt aber nicht nur eine Geschichte aus der Bibel. Eine Frau aus der Gemeinde hat mir die Augen für die Geschichte dahinter geöffnet. Die Menschen, die nach dem Krieg nach Egestorf kamen, sehen in dem großen, bunten Fenster auch ihre eigene Geschichte. Auch sie mussten ihr Zuhause verlassen. Wie Maria und Josef. Auch sie brauchten die Hilfe und Gastfreundschaft der Menschen, die hier in der Heide lebten. Die Geschichte von Maria und Josef ist auch die Geschichte der Menschen in der katholischen Gemeinde St. Marien in Egestorf.

So hat jede alte oder neue Kirche viel zu erzählten. Geschichten aus der Bibel und Geschichten der Menschen, die dort leben und beten. Im Urlaub gehe ich deshalb gerne in die Kirchen und entdecke dort Neues. Manches Bild und manche Figur erkenne ich sofort. Für anderes brauche ich jemanden, der es mir erklärt.

Fassen Sie im Urlaub doch auch mal auf die Klinke einer Kirchentür! Vielleicht ist sie ja offen. Ob sie alt ist oder neu, Ihnen auf Anhieb gefällt oder nicht: Jede Kirche erzählt Geschichte und Geschichten. Nicht nur die Sankt Marien Kirche in Egestorf, die in ihrem Fenster mehr zeigt als Maria und Josef.

Montag, 29. Juni 2015

Lesung und Musik der "Zukunftswerkstatt Friedhofskultur"

Folgende Information erreicht mich heute, die ich gerne Weiter gebe:
Die "Zukunftswerkstatt Friedhofskultur" veranstaltet in der kommenden Woche auf drei Friedhöfen in der Region eine Lesung mit Musik. Im Mittelpunkt steht das Buch "Das Schicksal ist ein mieser Verräter", mittlerweile auch erfolgreich verfilmt. Es geht um zwei krebskranke Jugendliche, die sich einen Lebenstraum erfüllen. Ohne Berührungsängste, auch mal witzig, ohne Larmoyanz schreibt der Autor James Green über das doch eigentlich so traurige Thema.
Am Donnerstag, 2. Juli, 19:00 Uhr, beginnt der Abend bei uns in Amelinghausen in der Friedhofskapelle. Auch die Hippolit-Bücherei wird mit einer kleinen Buchausstellung zum Thema beteiligt sein.
Weitere Termine: 

Dienstag 30. Juni, 19.00h, Zentralfriedhof Lüneburg
Mittwoch, 01. Juli, 19.00h, Waldfriedhof Winsen/Luhe 



Freitag, 5. Juni 2015

Verheißung

Einmal werden wir
unseren müden Alltag
in eine Hängematte legen
und alle Pflichten und Sorgen
in einen Liegestuhl am Strand.

Dann wird unser Herz
- frisch geduscht -
ausgehen mit der Freud',
die es inzwischen gefunden hat
und sich gemeinsam mit der Lerche
in die Luft schwingen.

Unser Gesicht werden wir
der Sonne der Gerechtigkeit
breit grinsend entgegenstrecken,
den Hauch und das Säuseln spüren
und zurückstrahlend mitsingen,
weil alles singt.

In unserem inneren Buch werden wir
lächelnd lesen:
„Kommt alle zu mir,
die ihr müde und beladen seid“,
aufatmend wissend:
Angekommen!

Dienstag, 5. Mai 2015

#Taize-Lieder im neuen Gotteslob

Immer wieder suche ich im neuen Gotteslob nach den Taize-Liedern, die sich zwischen den anderen alten und neuen Stücken versteckt haben. Diese Übersicht von offizieller Seite ist dabei leider nicht so hilfreich, weil unvollständig.

Um es mir zukünftig einfacher zu machen, habe ich alle Taize-Lieder mal in einer Liste zusammengefasst. Hier ist sie und spart vielleicht auch jemand anderem das Suchen. Und wenn noch jemand eins entdeckt: Bitte im Kommentarbereich Bescheid geben!

kursiv: 
im Diözesanteil für das Erzbistum Hamburg und die Bistümer Hildesheim und Osnabrück

829,1 Adoramus te, o Christe
174,1 Alleluja
853 Bei Gott bin ich geborgen
286 Bleibet hier und wachet mit mir
897 Bless the Lord my soul
825 Christe Salvador
618,2 Confitemini Domino, quoniam bonus
350 Geist der Zuversicht, Quelle des Trostes
168,1 Gloria, gloria in excelsis Deo
853 In God alone my soul
658,1 In manus tuas
156 Kýrie
154 Kyrie
394 Laudate Dominum, laudate Dominum
386 Laudate omnes gentes, laudate Dominum
390 Magnificat, magnificat
365 Meine Hoffnung und meine Freude
657,6 Misericordias Domini
853 Mon âme se repose
839 Nada te turbe
864 Nah ist der Herr
705 Nunc dimittis
859,3 O Christe Domine Jesu
634,2 Ostende nobis Domine
717 Sanctus, sanctus, sanctus
779 Surrexit Christus, alleluja
321 Surrexit Dominus vere, Alleluja
445 Ubi caritas et amor, ubi caritas
345,2 Veni, Sancte Spiritus
345,1 Veni Sancte Spiritus, tui amoris ignem
864 Wait for the Lord

Freitag, 24. April 2015

Gebet für die Menschen auf der #Flucht übers Mittelmeer

Gott,
wieder stehen wir vor einer großen Flüchtlingstragödie.
Ratlos, hilflos, sprachlos, wütend.
Vor dich bringen wir unsere leeren Hände,
unsere widersprüchlichen Gefühle
und unsortierten Gedanken.

Du allein weißt, wie viele Tausend Menschen im Mittelmeer ertrunken sind,
weil ihre Boote alt, die Hilfe zu spät und letztlich auch,
weil ihnen ein sicherer Weg nach Europa verwehrt bleibt.
Wir denken an diese Toten und beten für sie.

Wir denken an die Frauen, Männer und Kinder,
die keinen sehnlicheren Wunsch hatten,
als ein Leben in Frieden und Sicherheit zu führen –
und die diesen Wunsch mit dem Leben bezahlt haben.

Wir denken an die Frauen, Männer und Kinder,
die ihre Heimat verlassen haben –
und auf dem gefährlichen Weg in eine bessere Zukunft
zu Tode kamen.

Wir denken an die Frauen und Männer,
an die Kinder und die Alten,
die niemand gerettet hat,
obwohl die Verantwortlichen wissen mussten,
dass Menschen in den Tod fahren.

Wir denken an die Angehörigen und Freunden der Ertrunkenen,
die diesen Verlust verarbeiten müssen,
und die keinen anderen Ort haben für ihre Trauer,
als die Weite des Meeres.

Wir denken auch an uns,
die wir uns oft so ohnmächtig fühlen –
und doch eine große Macht haben könnten,
wenn wir zusammenstehen und sagen: So nicht!

Gott, gib uns geschärfte Gewissen und den Mut,
auch für unsere fernsten Schwestern und Brüder einzustehen.
Verändere unsere Herzen und die unserer Politiker,
damit wir bessere Wege des Zusammenlebens in der Einen Welt finden.

Gib allen auf der Flucht Gestorbenen ihren Frieden,
den sie weder in ihren Herkunftsländern noch bei uns finden konnten.
Sei du Begleiter, Schutz und Trost aller Flüchtlinge
und lass sie Sicherheit und ein Zuhause finden.

Amen.

***********************

Zusammengestellt aus einem Gebet auf katholisch.de und einer Meditation auf der Celler Mahnwache sowie eigenen Gedanken. 
 

Montag, 23. Februar 2015

Meditative Bildbetrachtung zum Weltgebetstags-Titelbild 2015

Quelle: Weltgebetstag
Auf dem diesjährigen Weltgebetstags-Titelbild
eine starke Sonne,
- wie ein prächtiger Sonnenauf-
oder -untergang am Meer -
eine Sonne, die alles durchstrahlt,
den dunkelblauen Himmel durchbricht
und erröten lässt.
Diese Sonne rückt
sechs Flamingos und ein türkisblaues Meer
in ganz besonderes Licht.
Ein unglaublich farbenfrohes Bild!

Mosaikartig die Sonne in ihrem Mittelpunkt.
Vielteilig, brüchig,
wie die Federn der rosa Vögel.
Während die Sonne
geradezu vor Lebenskraft explodiert,
strahlt Ruhe aus
vom Wappentier der Bahamas,
den sechs Flamingos,
die ihre Köpfe tief zum Wasser neigen.

Ganz unten im Bild bricht das Meer auf.
Unter der Wasserdecke verborgen
schauen zwei Füße hervor,
gelb-gold im Licht eines Sonnenstrahls.
Barfuß, nackt, verletzlich.

Etwas steckt dahinter:
hinter diesem Weltgebetstags-Bild
- und unserem romantischen Urlaubsbild
von den Bahamas.
Es steckt etwas dahinter:
hinter der Schöpfung,
hinter ihrer Schönheit,
hinter der Oberfläche unseres Lebens.

Die Natur der Bahamas,
die Schöpfung und unser Leben:
brüchig und voller Sehnsucht
nach Heilsein und Heilung.
Rosa nicht nur die Flamingofedern auf dem Bild,
sondern auch die Korallen
unter den vielen Inseln.
Schön sind sie - aber auch verletzlich.
Bedroht vom Ansteigen der Meere
und nicht nur sie,
sondern alle Natur
und die Menschen.

Flamingos:
auf den Bahamas stehen diese Vögel symbolisch
für die Seelen der Menschen.
Die Brüchigkeit ihrer Federn möglicherweise hier als Bild
für sechs große Probleme
der Frauen, die dort leben,
ihre Hoffnungen und Sehnsüchte:

Für die Brüchigkeit des Lebens der Armen
und ihr Verlangen, Fülle zu erleben.

Für die Sehnsucht jener,
die von häuslicher Gewalt betroffen sind,
auf Überwindung ihrer Scham.

Für den Wunsch von Migrantinnen,
willkommen und mittendrin zu sein.

Für die Suche jugendlicher Mütter
nach Unterstützung und Begleitung
beim eigenen Erwachsenwerden
und der Erziehung ihrer Kinder.

Für das Verlangen
der an HIV und Aids Erkrankten,
zur Gemeinschaft dazu zu gehören.

Und für die Hoffnung
von an Brustkrebs erkrankten Frauen
auf Heilung und Leben.

Sechs Flamingos,
verbeugen sich tief
und trinken.

Es steckt etwas dahinter.
Auch hinter allem Leid.
Die Sonne verbunden
mit den gold-gelben Füssen:
vielleicht eine Fußspur dessen,
der als Licht der Welt
unser Leben
und das Leben der Frauen auf den Bahamas
durchstrahlen und hell machen will.
Fußspuren dessen,
der anderen die Füße
mit Wasser gewaschen hat.
Lebendiges Wasser um diese besonderen Füße,
das sich anbietet,
zur Quelle eines Lebens in Fülle zu werden.

Ein paradiesisches Bild
mit viel dahinter.
Mit kraftvoller Lebensfreude,
verdecktem Leid
und durchbrechender Hoffnung.
Für uns, die Frauen auf den Bahamas
und Menschen in aller Welt.

Andrea Rehn-Laryea

(Zusammengestellt nach Gedanken und Ideen der ökumenischen Weltgebetstags-Vorbereitungsgruppe Amelinghausen mit Frauen aus den Gemeinden Hippolit, Pella und  St. Godehard)

Mittwoch, 7. Januar 2015

#PrayersForParis

Vor ungläubigem Entsetzen
finde ich kaum Worte
die fassen könnten
meine Gedanken und Empfindungen
zu Terror, Gewalt und Tod in Paris.

Lass mein und unser Entsetzen
nicht umschlagen
in unüberlegtes Reden und Handeln, Gott.

Sieh auf uns und unseren entsetzten Blick.
Höre unsere Sprachlosigkeit.
Tröste unsere Trauer
und vor allem die der Angehörigen.

Lass Wut und Trauer
nicht zu Hass erstarren.
Sondern stärke uns,
dass wir uns nicht zu Aggression hinreißen
oder furchtsam einschüchtern lassen.

Glätte behutsam die Wogen dessen,
was uns innerlich so aufwühlt.
Schenke uns Weisheit und Gelassenheit,
Andersdenkende und Andersglaubende
nicht vorschnell zu verurteilen.

Wenn Entsetzen und Sprachlosigkeit
langsam von uns weichen,
gib Kraft uns einzusetzen,
wo wir etwas tun können
für Menschlichkeit
und deinen wahren Frieden.

Unterwegskalender - Vorwort

Wie im Advent an jedem Tag ein Text-Türchen.

Für Urlaubs- und Lebensreisen,

unterwegs und zu Hause,

auf fremden und vertrauten Wegen,

draußen und drinnen.

Jeden Tag im Juli und August

ein kleiner Gedanke zum Mitnehmen

in der virtuellen Hosentasche

auf den Urlaubs- oder Alltagsweg.