Donnerstag, 25. September 2014

Kirche im Web. 1. Internetseelsorge

Vorbemerkung


Nicht nur in Stadt und Land, in Häusern, auf Straßen oder Plätzen sind Leute unterwegs, begegnen einander, diskutieren, suchen nach Informationen, Freundschaft, Sinn oder Hilfe bei der Lösung von Problemen, sondern auch im Internet. Auch die Kirchen sind auf verschiedenste Weisen im Netz präsent mit unterschiedlichsten Angeboten und Formaten, wie z.B. diesem Blog.

Eine ganze Woche lang konnte ich mich mit zwei speziellen Formen von Kirche im Web 2.0 auseinandersetzen. Zunächst auf dem Grundkurs Internetseelsorge in Goslar, anschließend bei der 3. Tagung katholischer Blogger und Bloggerinnen in Erfurt. Es waren zwei sehr unterschiedliche Erfahrungen, die für mich jedoch zusammengehören. Um meine Gedanken von der Länge her lesbar zu halten, teile ich sie in zwei eigenständige Artikel.

Internetseelsorge 


Die Seelsorge im Internet hat sich in den vergangenen Jahren auf ein breites Fundament gestellt. Mehr und mehr Bistümer beteiligen sich daran mit eigenen für diese Seelsorge Beauftragten. Auf der bistumsübergreifenden Seite "Internetseelsorge.de" haben Ratsuchende neben anderem viele Möglichkeiten, sich an ein Gegenüber zu wenden.

Vor allem in den Bistümern Hildesheim und Osnabrück ist die Internetseelsorge an die virtuelle Welt „Fun City“ angebunden und findet dort in der Online-Kirche "St.Bonifatius" statt. Dort gibt es die Möglichkeit, per E-Mail begleitet zu werden, sich in einem Chat thematisch auszutauschen, einen E-Mail-Adventskalender, Gemeindebrief oder Sommerimpulse zu abonnieren, an kleinen Liturgien oder einem Bibliolog teilzunehmen und vieles mehr. (siehe unter: "Unser Angebot")

Voraussetzungen


Internetseelsorge braucht neben entsprechender funktionaler Technik vor allem Seelsorger und Seelsorgerinnen, die die Kirche im Netz repräsentieren und sich Interessierten mit Rat und Tat zur Verfügung stellen. „Kann das denn nicht jede oder jeder, der bzw. die sich als kirchliche/r Mitarbeiter/in auch im Netz ein wenig auskennt“, wurde ich vor Beginn des Grundkurses gefragt. Ein Blick auf das Kursprogramm und auf die Seite von St. Bonifatius zeigen, wie viele Akzente zu berücksichtigen sind:
"Qualitativ hochwertiges Internetseelsorge-Angebot fordert von den Seelsorgern besondere Kenntnisse und Fähigkeiten. Sie müssen sich im Internet-Recht ebenso auskennen wie über Methoden und Techniken der Mail-Beantwortung seelsorglicher Anliegen Bescheid wissen. Darüber hinaus ist es auch wichtig, sich mit Grundlagen psychischer Erkrankungen auszukennen." (Zitat auf verlinkter Seite unter: Grundkurs "Internetseelsorge" Kurs 2014)
Alle diese Themen und noch mehr wurden während des Grundkurses in Goslar angerissen oder ausführlicher behandelt. Besonders fasziniert war ich von der Einführung in die Methode des seelsorglichen Kurzgespräches, von dem ich bislang nur gehört hatte. Das Chatten ist allerdings nach wie vor nicht so sehr meine Sache.

Liturgie im Netz


Zur Einstimmung in den Themenbereich „Liturgie im Netz“ nahm ein Teil der Teilnehmenden an der allabendlichen „Twomplet“, dem Abendgebet auf Twitter teil. Für einige war es eine große Herausforderung, da die Nutzung dieser Plattform neu für sie war. Diese Live-Erfahrung empfand ich als gute Grundlage für die Diskussion am nächsten Tag über Grenzen und Möglichkeiten von liturgischen Angeboten im Netz.

Fazit


Übereinstimmend waren alle Teilnehmenden zum Abschluss der Ansicht, dass der Kurs eigentlich viel länger hätte dauern können und müssen, was aber in der Praxis derzeit nicht umzusetzen wäre. Aber es wird bereits im nächsten Frühjahr (11. - 13. März 2015) einen Aufbaukurs geben. Ich hörte, noch seien dort Plätze frei. Ein weiterer Grundkurs findet vom 5. - 9. Oktober 2015 statt. Durch meine eigenen positiven Erfahrungen empfehle ich ihn sehr gerne weiter!

(Kirche im Web. 2. Katholisches Bloggertreffen in Erfurt)

1 Kommentar:

  1. Zum seesorglichen Kurzgespräch gibt es hier eine interessante Veranstaltung: http://www.stadtkirche-dortmund.de/stadtkirche_dortmund/?ber_id=2&inh_id=1535

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